Suchergebnis: Katalogdaten im Frühjahrssemester 2023

Wissenschaft im Kontext (Science in Perspective) Information
In Kursen aus dem Programm “Wissenschaft im Kontext” lernen Studierende, die MINT Fächer der ETH aus der Perspektive der Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften zu reflektieren.

Nur die in diesem Abschnitt aufgelisteten Fächer können als "Wissenschaft im Kontext" angerechnet werden.
Typ A: Förderung allgemeiner Reflexionskompetenz
WiK-Kurse werden für Bachelorstudierende nach dem ersten Studienjahr sowie für alle Masterstudierende und Doktorierende empfohlen. Alle WiK-Kurse sind in Typ A gelistet.

Bei den unter Typ B aufgeführten Kursen handelt es sich lediglich um Belegungsempfehlungen für bestimmte Departemente.
Literatur
NummerTitelTypECTSUmfangDozierende
851-0283-00LRhetorik und Wissen(schaft) Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SC. Jany, L. Rathjen
KurzbeschreibungDas Verhältnis von Rhetorik und Wissenschaft ist kompliziert. Seit ihrer Gründung steht Rhetorik unter Verdacht, die Fakten zu verstellen, die Wissenschaft erarbeitet. Doch wie plausibel ist diese Gegenüberstellung? Muss Wissenschaft nicht selbst rhetorisch verfahren, um zu wirken? Ist Rhetorik nicht selbst Technik, Wissen und Wissenschaft? Und verspricht Literatur, diesen Gegensatz aufzulösen?
LernzielDas Seminar will diesen Fragen historisch und systematisch nachgehen. Dazu werden wir unterschiedliche Texte aus Wissenschaft, Literatur, Philosophie und Politik auf ihre rhetorische Form und ihr rhetorisches Wissen hin befragen. Rhetorik wird damit einerseits als Wissen vermittelnde, ja produzierende Darstellungstechnik verstanden, andererseits als Systematisierungsversuch von Darstellungswissen.
InhaltVon besonderem Interesse ist die Verschränkung von Rhetorik, Wissenschaft und Technik. Eine solche ist auf mindestens dreierlei Weise denkbar: 1) in Form von rhetorischen Eigenheiten in der Kommunikation von Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieuren (Rhetorik der Wissenschaft); 2) vor dem Hintergrund eines erweiterten Verständnisses von Rhetorik als technisches Instrument zur Welterfassung, Welterklärung und Weltveränderung (Rhetorik als Technik); 3) mit Blick auf Rhetorik als der Name einer Disziplin, die Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt (Rhetorik als Wissenschaft).
851-0437-00LDipesh Chakrabarty, Das Klima der Geschichte im planetarischen ZeitalterW3 KP2SM. Hagner
KurzbeschreibungDer Klimawandel zwingt auch die Geisteswissenschaften zum Umdenken: Was bedeutet Geschichte, wenn man auch geophysikalische Prozesse berücksichtigt? Wie sollen wir uns die Zukunft vorstellen, wenn Teil des Planeten unbewohnbar zu werden drohen? Dipesh Chakrabarty entwickelt neue Konzepte zur Beantwortung der alten Fragen Immanuel Kants: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?
LernzielDas Ziel dieses Lektüreseminars besteht darin, die Argumente von Chakrabarty kennenzulernen und ihre Relevanz für neue Denkwege angesichts der Klimakatastrophe herauszuarbeiten.
InhaltAusgehend von dem Buch „Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter" (Link) von Dipesh Chakrabarty (Anschaffung und Lektüre dieses Buches sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar) wird die neue Bedeutung der Geschichte für eine genaueres Verständnis der menschlichen Situation im Anthropozän diskutiert.
851-0297-00LManipulation. Über Steuerungstechniken in Literatur und KulturgeschichteW3 KP2VS. S. Leuenberger
KurzbeschreibungSeit der Antike wird die Tendenz des Menschen zu manipulativem Handeln literarisch und diskursiv reflektiert. Deutlich wird: Medientechnologische Entwicklungen tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Reichweite der Manipulation mit der Zeit auf ein Massenpublikum ausdehnt. Die Lehrveranstaltung widmet sich der Frage, welche Folgen dies für Wissenschaft und Demokratieverständnis haben kann.
LernzielDie Vorlesung vermittelt erstens einen Überblick über den Diskurs der Manipulation: Dieser beginnt in der Antike bei Ovid und den Sophisten und formiert sich neu unter politischen und psychologischen Vorzeichen bei Giordano Bruno und Niccolò Machiavelli. Intensiv literarisch verhandelt wird das Thema angesichts von Entwicklungen in Naturwissenschaften und Medizin (Mesmerismus) und ersten Studien zur Massenpsychologie um 1900. In der Gegenwart stellen die Social Media als „Radikalisierungsmaschinen“ (J. Ebner) die Gesellschaft vor neue Herausforderungen.
In der Veranstaltung wird zweitens der Zusammenhang zwischen medientechnologischen Entwicklungen, die zur beschleunigten Verbreitung manipulierter Informationen führen, und der Infragestellung von Wissenschaft und Demokratie reflektiert.
Drittens erweitern die Studierenden durch die Analyse und Diskussion literarischer und wissenschaftlicher Texte aus verschiedenen Disziplinen ihre interdisziplinären Kompetenzen.
InhaltDer Mensch ist ein manipulatives Wesen: Angetrieben wird er dabei vom Wunsch nach Selbsterhaltung, Lustgewinn und Macht. Manipulation ist ein sprachliches und narratives Phänomen. In der Antike entsteht die Rhetorik als verbale Überzeugungskunst: Sie wird angewandt im Privaten, als werbende Liebesrede, und öffentlich, vor Gericht, im Wahlkampf, vor Kriegsbeginn. Bereits hier weiss der Rhetor, dass eine überzeugende Rede Narrative enthält, die mythische Motive wie etwa den Entscheidungskampf zwischen Gut und Böse aufnehmen.
Die Reichweite der Manipulation dehnt sich seit der Frühen Neuzeit von Individuen und überschaubaren Gruppen auf ein Massenpublikum aus. Dabei ist die Distribution und Wirkung von Manipulation wesentlich abhängig von medientechnologischen Entwicklungen. Schon die Printmedien sind häufig werbefinanziert und wollen möglichst viele Leser erreichen, was zu Simplifizierungen und schiefer Gewichtung bei der Auswahl des Berichteten führt und die Meinungsbildung beeinflusst. Mit den digitalen Medien und personalisierten online-Inhalten kommt es zu „individuellen Filterkammern“ mit „verstärkenden Echokammern“ (Götz/Hespers). Fake News und Verschwörungstheorien verbreiten sich hier besonders gut. Dabei verliert das transportierte Narrativ an Bedeutung, kann sogar für Aussenstehende völlig absurd erscheinen, wie der Fall QAnon zeigt. Wichtig wird zunehmend, wie das Narrativ eingerahmt, inszeniert und medientechnisch verbreitet wird.
Die Reflexion über diese Zusammenhänge ist für Wissenschaftler aller Disziplinen von grosser Bedeutung: Einschneidende Veränderungen durch die Digitalisierung, durch Entwicklungen im Bereich von Mobilfunktechnik, künstlicher Intelligenz und Biotechnologie sowie die Verbreitung neuer Krankheiten durch technisch beschleunigte Mobilität verunsichern viele Menschen. Dass diese Entwicklungen unaufhaltbar sind, ruft Angst hervor. Der Vertrauensverlust gegenüber demokratisch gewählten politischen Vertretern gibt populistischen Strömungen Aufwind und die Empfänglichkeit für komplexitätsreduzierende Angebote nimmt zu. Den etablierten Medien wird zunehmend misstraut, sie werden als Sprachrohr der verhassten Elite angesehen, wie der Begriff „Lügenpresse“ zeigt. Die Bereitschaft steigt, Fake News Glauben zu schenken. Verschwörungstheorien bieten Orientierung, entfernen ihre Anhänger aber zunehmend von der Realität. Mit dem Begriff „postfaktische“ Epoche sei wohl die Verweigerung gegenüber Fakten und die Tendenz gemeint, „allein den Gefühlen“ zu folgen, so die Naturwissenschaftlerin Angela Merkel 2016. Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit werden zunehmend abgelehnt, dagegen findet das Aussprechen der ,gefühlten Wahrheit’ Anklang. Dies kann letztlich zum Legitimitätsverlust der Wissenschaft wie auch der demokratischen Strukturen führen. Als Wissenschaftler und Staatsbürger muss man sich Gedanken darüber machen, wie der Infragestellung der Legitimität dieser beiden Bereiche entgegenzuwirken ist.
851-0355-00LImmagini di scienza e tecnologiaW3 KP2VM. Bucchi
KurzbeschreibungIl corso analizzerà in chiave storica e sociologica le immagini pubbliche di scienza e tecnologia e i loro principali cambiamenti. In particolare, saranno approfonditi temi quali: il ruolo dell’elemento visuale nella comunicazione della scienza e nella sua rappresentazione pubblica; il ruolo degli ‘scienziati visibili’, con particolare riferimento ai vincitori di premi Nobel.
LernzielVari esempi citati e discussi faranno riferimento alla scienza italiana e al suo rapporto con la società e i diversi ambiti della cultura (letteratura, arti visive, gastronomia, musica), con particolare riferimento al periodo che va dalla metà del XIX secolo alla fine del XX secolo.
InhaltIl corso analizzerà in chiave storica e sociologica le immagini pubbliche di scienza e tecnologia e i loro principali cambiamenti.
In particolare, saranno approfonditi temi quali: il ruolo dell’elemento visuale nella comunicazione della scienza e nella sua rappresentazione pubblica; il ruolo degli ‘scienziati visibili’, con particolare riferimento ai vincitori di premi Nobel; tendenze e discontinuità che hanno segnato la percezione pubblica della scienza e il rapporto tra scienza e società.
Vari esempi citati e discussi faranno riferimento alla scienza italiana e al suo rapporto con la società e i diversi ambiti della cultura (letteratura, arti visive, gastronomia, musica), con particolare riferimento al periodo che va dalla metà del XIX secolo alla fine del XX secolo.
L’ultima parte del corso sarà dedicata alle immagini della tecnologia e del suo ruolo nella società contemporanea. Il nostro rapporto quotidiano con la tecnologia passa infatti anche attraverso il modo in cui la immaginiamo e la raccontiamo. Maggiori informazioni su: www.italiano.ethz.ch.
851-0044-00LFeministische Philosophie und WissenschaftskritikW3 KP2SN. Mazouz
KurzbeschreibungDie erste Frage, die sich stellt ist, was Feminismus ist und was feministische Philosophie und die Debatten dazu bilden den ersten Seminarschwerpunkt. In einem zweiten Schwerpunkt sind systematische Fragen thematisch, etwa in der feministischen Ethik und Ästhetik, in der feministischen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Es wird, je nach Interesse der Teilnehmer:innen, eine Auswahl vorgenommen.
LernzielStudent:innen erhalten einen Überblick über verschiedene Ansätze in der feministischen Philosophie sowie über feministische Ethik, Ästhetik, Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie (Auswahl). Sie werden darin unterstützt ihre Fähikieten weiter zu entwickeln komplexe Texte zu interpretieren, Argumentationen zu identifizieren, kritisch zu reflektieren und zur Diskussion zu stellen.
InhaltDie erste grundlegende Frage, die sich bei diesem Titel stellt ist natürlich, was Feminismus ist und was feministische Philosophie bedeuten kann und die Debatte dazu ist auch unser erster Seminarschwerpunkt. In einer zweiten zentralen Diskussionslinie sind systematische philosophische Fragen thematisch, etwa in der feministischen Ethik und politischen Philosophie, in der feministischen Ästhetik, in der feministischen Erkenntnistheorie und der feministischen Wissenschaftstheorie. Bei diesem Schwerpunkt wird, je nach Interesse der Teilnehmer:innen eine Auswahl vorgenommen.
LiteraturHerta Nagl-Docekal (2010). „Feministische Philosophie: Wie Philosophie zur Etablierung geschlechtergerechter Bedingungen beitragen kann“. In: „Handbuch zur Geschlechterforschung“, Springer Verlag.
851-0312-00LLiterarisches Schreiben aus der ForschungW3 KP2SC. Weidmann
KurzbeschreibungDie Wissenschaft nimmt in der Gegenwartsliteratur eine prominente Stellung ein, wie die Konjunktur von Science Fiction, Auto-Theory oder Theory-Fiction zeigt. Aber wie erweitern sich die(natur)wissenschaftlichen Methoden, wenn man aus der Forschung heraus ins literarische Schreiben einsteigt und sie den Dynamiken der Poetik überantwortet?
LernzielZiel dieser Veranstaltung ist es, verschiedene Praktiken des Schreibens zu üben und darauf zu prüfen, wie es an die Praktiken der Wissenschaft anschliesst und sie ergänzt. Es wird darum gehen, erstens unsichtbare Praktiken der Forschung (Labor-Reinigen, Programmieren, Pendeln) zu versprachlichen und zweitens mit poetischen Praktiken (Lyrik, Science Fiction, Protokolle) zu verfremden. Drittens wird so eine Vermittlung der eigenen Forschung an die Öffentlichkeit geübt.
Inhalt“[A]s soon as you hear the word science, you know you're in for an intensification of sensation.“ (Kodwo Eshun)
Die Wissenschaft nimmt in der Gegenwartsliteratur eine prominente Stellung ein, wie sich an der neuen Konjunktur von Science Fiction, Auto-Theory, Theory-Fiction, Nature oder Feral Writing zeigt. Aber das literarische, wie das journalistische und essayistische, Schreiben gehorcht anderen Regeln als das wissenschaftliche und bringt ein anderes Denken hervor, weshalb es selbst zu einer methodischen Ergänzung der Wissenschaft wird. Wir nehmen den Weg dahin: Welche epistemologischen Vorteile eröffnen sich, wenn man aus dem Studium und der Forschung heraus ins nicht-wissenschaftliche Schreiben einsteigt und die naturwissenschaftliche und technische Wissensproduktion den Dynamiken und Regeln der Poetik überantwortet? Lassen sich mittels der Genauigkeit der Sprache (im Gegensatz zur naturwissenschaftlichen Messbarkeit) nicht nur neue Erkenntnisse gewinnen, sondern auch einer breiteren Öffentlichkeit ihre Resultate verständlich machen?
Im Seminar lesen und diskutieren wir nicht-wissenschaftliche Literatur, die die Wissenschaft als Intensiviererin benutzt, reflektieren diese Verfahren mit theoretischen Lektüren, verfassen und besprechen regelmässig eigene Texte, versuchen uns an Schreibübungen und gehen ins Feld, um die Wissenschaft literarisch zu protokollieren.
In Zusammenarbeit mit Literaturinstitutionen wie dem Aargauer Literaturhaus Lenzburg werden wir unsere Erkenntnisse in die Öffentlichkeit tragen und Wissenschaft poetisch vermitteln.
Angesprochen sind Personen, die sich für das literarische Schreiben als ergänzender Methode der Wissenschaft interessieren, darüber reflektieren und daran intensiv arbeiten möchten. Verlangt wird die Bereitschaft, in regelmässiger Frequenz Texte zu verfassen und darüber in kleinem Rahmen zu diskutieren.
851-0356-00LRêver la vie des autres. Formes de la biofiction aujourd’huiW3 KP2VD. Rabaté
KurzbeschreibungBiographies fictionnelles ou fictions biographiques ont envahi depuis plus de vingt ans la littérature, le cinéma avec les biopics, la bande dessinée sous la forme du roman graphique. Dans ce foisonnement d’œuvres, peut-on repérer des tendances nouvelles dans les manières et les raisons d’écrire une autre vie que la sienne ? Comment se fait le partage entre biographie et imagination ?
LernzielC’est ce vaste champ qu’on se propose d’explorer en remontant aux "Vies imaginaires" de Marcel Schwob et aux "Vies Minuscules" de Michon, pour voir se dessiner le paysage actuel de l’écriture de vie.
InhaltBiographies fictionnelles ou fictions biographiques ont envahi depuis plus de vingt ans la littérature, le cinéma avec les biopics, la bande dessinée sous la forme du roman graphique. Dans ce foisonnement d’œuvres, peut-on repérer des tendances nouvelles dans les manières et les raisons d’écrire une autre vie que la sienne ? Comment se fait le partage entre biographie et imagination ? Que peut-on savoir d’une autre vie ? C’est ce vaste champ qu’on se propose d’explorer en remontant aux Vies imaginaires de Marcel Schwob et aux Vies Minuscules de Michon, pour voir se dessiner le paysage actuel de l’écriture de vie. Deux thèmes guideront notre réflexion : celui de l’authenticité d’une vie, son caractère unitaire ou multiple. Plus d'informations sur: www.francais.ethz.ch
851-0360-00LThe Noise of Culture: Literature, Babel, and the Meaning of MeaningW3 KP2VP. Gerard
KurzbeschreibungWhen is noise—din in the pub, static on the line, attenuation of the signal—a problem for communication? When is noise art? We’ll ask James Joyce.
LernzielTo gain familiarity with noise as a technical, systems-theoretical, and philosophical concept.
To draw connections between noise as a mythical problem (Babel) and noise as a telecommunications problem.
To apply recent conceptualizations of noise to the interpretation of several works of modern literature.
To use noise to reexamine several central premises of traditional literary criticism, including meaning, intention, and representation.
InhaltIn this course we will explore how noise functions both as a threat to meaning and as a source of new order, with special attention to literary texts. We will begin with the myth of Babel and look at several subsequent attempts to redress the noisy confusion. As we will learn, noise is a necessarily “parasitical” term; we will follow its modern uses across a range of 20th century texts drawn from the fields of semiotics (Ogden, Eco), cybernetics (Wiener, Bateson), and philosophy (Serres, Derrida). Literary texts by James Joyce, Ezra Pound, and John Cage.
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