Suchergebnis: Katalogdaten im Frühjahrssemester 2021

Geschichte und Philosophie des Wissens Master Information
Grundlagenfächer
Seminare
NummerTitelTypECTSUmfangDozierende
851-0158-13LÖkologie und Umweltschutz Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Maximale Teilnehmerzahl: 40

Besonders geeignet für Studierende D-ERDW, D-HEST, D-USYS, D-BIOL
W3 KP2SN. Guettler
KurzbeschreibungIm Begriff „Ökologie“ vermischen sich zwei Bedeutungsebenen: die wissenschaftliche Erforschung von Natur und Umwelt sowie deren Schutz und Bewahrung. Doch wie verhalten sich beide Bereiche – akademische Ökologie und Naturschutzbewegung – historisch zueinander? Wie haben sie sich gegenseitig beeinflusst? Wer waren die zentralen Akteure und was waren ihre gesellschaftspolitischen Motive?
LernzielIm Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Diskussion von Original- und Sekundärtexten zur Geschichte der Ökologie und Umweltbewegung seit dem 19. Jahrhundert.
Die Studierenden lernen wichtige Stationen einer politischen Wissensgeschichte der Ökologie kennen: vom innereuropäischen „Heimatschutz“ und den Naturschutzbestrebungen in den europäischen Kolonien, über die ersten Versuche zur Etablierung eines globalen Naturschutzes in der Zwischenkriegszeit, bis hin zur Umweltbewegung der sechziger und siebziger Jahre im Umfeld von Rachel Carson und der späteren Etablierung „grüner“ Parteien und NGOs. In den Blick geraten zunächst Wissenschaftler_innen und Institutionen, die den Wissenstransfer zwischen den politischen Akteuren und der Wissenschaft ermöglicht haben – von Universitätswissenschaftlern bis hin zu den „Gegenexperten“ innerhalb der Protestbewegungen. Gleichzeitig werden im Seminar Konzepte, Metaphern und Ideen diskutiert, die die wissenschaftliche Ökologie und die Naturschutzbewegung miteinander verbanden, wie etwa „Heimat“,„Lebensraum“ oder das Anthropozän. Dabei wird vor allem die politische Ambivalenz der Ökologiebewegung deutlich: Während mit „Ökologie“ heutzutage meist – und durchaus zurecht – ein progressives Gesellschaftsbild assoziiert wird, waren mit diesem Wissen aus historischer Perspektive immer auch restaurative und reaktionäre Projekte verbunden, die im Seminar ebenfalls behandelt werden.
Die Studierenden entwickeln im Laufe des Seminars die Kompetenz, kritisch und historisch reflektiert mit den Originaltexten und der Forschungsliteratur zur Geschichte der Ökologie und Umweltschutzbewegung umzugehen. Dabei üben sie anhand von kleineren Rechercheaufgaben, sich auch eigenständig durch (wissenschafts)historische Literatur zu bewegen. Ziel ist es, die Seminar gewonnenen Erkenntnisse anzuwenden: Die Studierenden schreiben kleinere (zunächst fiktive) Blog-Beiträgen und diskutieren und teilen diese miteinander.
851-0080-00LNeue Formen und Inhalte des Sachbuchs Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
W3 KP2SW. Eilenberger
KurzbeschreibungDie Veranstaltung führt in die in den letzten Jahren aufgekommenen neuen Formen der Reflexion auch naturwissenschaftliche Inhalte im Sachbuch ein.
LernzielVerständnis entwickeln für Funktionen und Formen des Sachbuchs der Gegenwart. Erste Kompetenzen in der Darstellung von Sachbuchinhalten erwerben.
InhaltSachbücher (engl. non-fiction-books) erleben auf dem Buchmarkt derzeit eine Renaissance. Als primärer Zweck dieser Gattung gilt oder galt die Wissensvermittlung, insbesondere als Vermittlung wissenschaftlich generierter Inhalte an ein breites Lesepublikum.
Die Entwicklung der Gattung dient damit als aussagekräftiger Indikator für die Dynamik des Verhältnisses von Wissenschaft, Wissensvermittlung sowie den diesbezüglichen Erwartungshorizonten einer interessierten Öffentlichkeit.
Anhand ausgewählter Publikationen (und daran anschließenden Übungen) wird der Kurs diesen Dynamiken nachgehen und dabei insbesondere neuere formale wie inhaltliche Entwicklungslinien untersuchen, wie etwa der Trend zum narrativen Sachbuch, zu explizit wissenschaftskritischen Sachbüchern oder auch stark prominenzgetragenen Publikationen.
851-0165-00LFragen zur Philosophie der Mathematik, theoretischen Physik und Informatik Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SG. Sommaruga, S. Wolf
KurzbeschreibungDas Seminar geht eher nicht-standard Fragen der Philosophie der Mathematik, theoretischen Physik und Informatik nach wie: Machen Beweise wirklich die Mathematik aus? Warum ist die Anwendung der Mathematik (auf die Natur, aber auch auf die Mathematik selbst) so faszinierend und schwer zu verstehen? usw.
LernzielEs geht weniger darum, Grundkonzepte und -theorien der Philosophie der Mathematik, theoretischen Physik und Informatik kennenzulernen, sondern darum, methodisch darüber zu reflektieren, wie es überhaupt zu einer solchen Philosophie kommt. Studierende sollen lernen, Fragen, die sich ihnen im Studium stellen, zu artikulieren und systematischer nachzugehen.
InhaltDas Seminar geht eher nicht-standard Fragen der Philosophie der Mathematik, theoretischen Physik und Informatik nach wie: Machen Beweise wirklich die Mathematik aus? Warum ist die Anwendung der Mathematik (auf die Natur, aber auch auf die Mathematik selbst) so faszinierend und schwer zu verstehen? Warum brauchen gewisse physikalische Theorien, wie die Quantenmechanik, eine "Interpretation", andere jedoch nicht? Ist die Informatik ein Teilgebiet der diskreten Mathematik oder eine Naturwissenschaft? usw.
851-0008-00LAlkoholverbot und Wissenschaft: Eine Globalgeschichte der Prohibition 1918-1939 Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Findet dieses Semester nicht statt.
W3 KP2S
KurzbeschreibungDer Kurs gibt einen Überblick über die Entwicklung der alkoholgegnerischen Kampagnen seit dem späten 19. Jahrhundert. Aus dem Blickwinkel verschiedener Regionen wird die Rolle von wissenschaftlichen ExpertInnen im Aufkommen der Prohibition in der Zwischenkriegszeit diskutiert. Zentral sind Prozesse der internationalen Netzwerkbildung und Wissensgenerierung rund um die Thematik Alkohol.
LernzielAnhand der Rekonstruktion der Entwicklung von prohibitionistischen Regimen können die TeilnehmerInnen, den Prozess der nationalen Institutionenbildung, insbesondere des Gesundheitswesens, verstehen. Sie analysieren Interaktionen zwischen der Wissenschaft, internationalen Beziehungen und dem sozialpolitischen Wandel im Prozess der Wissensgenerierung und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben.
851-0182-00LFrom Economy to Mathematics and Back: A History of Interactions Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SR. Wagner
KurzbeschreibungThis course will review several historical episodes where economy shaped mathematics, and where mathematics re-shaped economy.
LernzielStudents will understand how different fields of knowledge can interact in various historical situations. They will also be able to describe various episodes in the history of mathematics and economy.
InhaltThe first part of the course will study how practices related to money and commerce affected the development of mathematics in antiquity and the middle ages. The second part will study how mathematical entities shaped the study of various economic problems in the 19th and 20th century. We will review methodologies based on Marxist historiography, sociology of science and contemporary science studies.
851-0525-00LDas Persönliche und der Computer. Zur Geschichte des PC Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SR. Wichum, M. Mayer
KurzbeschreibungIm Seminar wollen wir untersuchen, wie der Personal Computer den digitalen Raum von Verwaltungen, Unternehmen und Individuen rekonfigurierte. Wir gehen dabei den Fragen nach, wie viel «Persönlichkeit» seiner Nutzerinnen und Nutzer ein PC vertrug und wie viel Eigenständigkeit des «Users» Betriebssysteme und Software zuliessen?
LernzielStudierende werden anhand von Computer-, Medien- und Wissenschaftsgeschichte mit der wechselseitigen Abhängigkeit von technischem und sozialem Wandel vertraut gemacht. Im Seminar lesen wir Sekundärtexte, die den Gebrauch des «Personal Computers» theoretisch interpretieren und sein Auftauchen historisieren. Zudem üben wir den Umgang mit Quellenmaterial ein.
InhaltRechner schrumpften aufgrund von Siliziumchips und Mikroprozessortechnologie so weit zusammen, dass sie um 1980 als Personal Computer ohne Probleme auf den Schreibtischen der Büros oder in einer Ecke privater Hobbykeller Platz fanden. Aber wie viel «Persönlichkeit» seiner Nutzerinnen und Nutzer vertrug solch ein Rechner? Und umgekehrt: Wie viel Eigenständigkeit des «Users» liessen Betriebssysteme und Software zu?

Im Seminar wollen wir untersuchen, wie der Personal Computer den digitalen Raum von Verwaltungen, Unternehmen und Individuen rekonfigurierte. Diese Prozesse wollen wir als Aushandlungszonen zwischen Technik und Gesellschaft beschreiben.
851-0088-00LHistory and Philosophy of Artificial Intelligence Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SO. Del Fabbro
KurzbeschreibungIn this course we read important texts in the historical development of the field of artificial intelligence, for example: Alan Turing, Warren McCulloch & Walter Pitts, John Searle's Chinese Room Argument, Ray Kurzweil's Singularity etc. The main focus of the seminar is to trace the development of the field of AI and to better understand what the concept of intelligence means in this context.
LernzielStudents should learn to critically assess historical, scientific and philosophical texts. The focus will lie on the field of artificial intelligence and the concept of intelligence. Students should learn about the different types of argumentative texts and scientific theories. They should learn to understand the descriptive and critical value of texts.
851-0009-00L"Niederländisch Ostindien" und die deutschsprachigen Wissenschaften, ca. 1800-1950 Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SB. Schär, M. Ligtenberg
KurzbeschreibungZwischen ca. 1800 und 1945 waren die Niederlande ein kleines Land mit einem riesigen Imperium im heutigen Indonesien und in der Karibik. Um dieses zu erobern und zu erforschen, waren sie auch auf Hilfe deutschsprachiger Forscher angewiesen. Wie profitierten die deutschsprachige Wissenschaft und der niederländische Imperialismus wechselseitig von einander? Welche Folgen hatte es für wen?
LernzielStudierende lernen neuere Ansätze der Globalgeschichte des Wissens kennen. Sie erhalten Einblicke in die niederländischen Kolonialgeschichte im heutigen Indonesien, sowie in die Geschichte verschiedener Disziplinen wie Geografie, Biologie oder Anthropologie. Sie lernen anhand von Quellen eigene Analysen zum Verhältnis von Wissenschaft und Imperialismus zu erstellen.
InhaltAls kleines Land mit dem zweitgrössten Kolonialreich hinter Grossbritannien waren die Niederlande im 19. und 20. Jahrhundert dauerhaft auf mehr imperiales Know-How, mehr Kapital und Expertise angewiesen, als sie auf ihrem eigenen Territorium zur Verfügung hatten. Dies eröffnete vor allem jenen europäischen Regionen Entfaltungsmöglichkeiten, die spät oder gar nie eigene Kolonialreiche in Übersee ausbildeten. Dies betrifft insbesondere das deutschsprachige Europa. Deutschsprachige Forscher und Universitäten stiegen im 19. Jahrhundert zu den weltweit führenden ihrer Art auf. Ein wesentlicher Teil der deutschsprachigen Wissenschaftsgeschichte entfaltete sich dabei in "Niederländisch Ostindien", dem heutigen Indonesien. Die engen und lange andauernden historischen Beziehungen zwischen der deutschsprachigen Wissenschaften und dem niederländischen Imperialismus in dieser Region sind allerdings noch kaum erforscht. In diesem Seminar wollen wir uns anhand der Sekundärliteratur zunächst einen Überblick über die Entwicklung dieser Beziehung verschaffen. Anhand von Fallbeispielen und historischen Quellenmaterialien wollen wir sodann ein tieferes Verständnis dafür entwickeln, in welcher Weise die deutschsprachigen Wissenschaften und ihre Forschungsinstitutionen sowie das Projekt des niederländischen Imperialismus sich wechselseitig beeinflussten. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Frage gerichtet werden, welche Rolle südostasiatische Akteurinnen und Akteure bei der kolonialen Konstruktion von deutschsprachigem wissenschaftlichen Wissen gespielt haben.
851-0167-00LWeisen der Welterzeugung Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SM. Hampe
KurzbeschreibungWir werden das Buch von Nelson Goodman, "Ways of Worldmaking" lesen und auch Blicke auf andere Texte, die für sein Programm relevant sind werfen wie Wittgensteins "Tractatus" und Carnaps "Logischen Aufbau der Welt".
LernzielEin Verständnis des modernen rationalen Perspektivismus erwerben.
InhaltWir werden das Buch von Nelson Goodman, "Ways of Worldmaking" lesen und auch Blicke auf andere Texte, die für sein Programm relevant sind, werfen wie Wittgensteins "Tractatus" und Carnaps "Logischen Aufbau der Welt”. In den Büchern von Goodman und Wittgenstein geht es um das Verhältnis von Naturwissenschaft, Philosophie und Kunst. Goodman geht so weit zu behaupten, dass sowohl Wissenschaft wie Kunst welterzeugende Macht haben. Wir werden zu prüfen versuchen, inwieweit das eine plausible These ist.
851-0010-00LGlobal Histories of the Anthropocene Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2ST. Bartoletti
KurzbeschreibungThe seminar will critically examine the discursive history of the Anthropocene. It gives an overview of debates on the Anthropocene narrative and its transdisciplinary framework. A global history approach to these debates arises as a substantial contribution to better analyze global processes of exploitation of natural resources, territorial dispossession and imperialism.
LernzielThe aim is to examine how natural scientists and historians analyze climate change and the human imprint on the environment, processing data in a transdisciplinary way. Students will select a research project related to climate change, environmental research or similar issues conducted at ETH Zurich and write an essay on how the Anthropocene narrative operates in the scientific agenda.
InhaltAccording to the standard Anthropocene narrative, the Industrial Revolution marks the onset of large-scale human modification of the earth. Nevertheless, several scholars, especially from the global south, have noted that the Anthropocene concept constructs a single and unilineal narrative about humans as a species. Only considering measurements of carbon dioxide levels, it naturalizes the specific cultural behaviors (colonialism, inequality, etc.) arguably responsible for climate change. Contrary to ‘pure’ natural science and ‘human species’ explanations, this Eurocentric pattern has been strongly questioned due to its lack of socio-historical differentiation and intra-species distinction. For example, as of 2008, the advanced countries of the ‘North’ accounted for 18.8 percent of the world population and were responsible for 72.7 percent of the carbon dioxide emitted since 1850, while the poorest 45 percent of the human population accounted for 7 percent of emissions. Is it methodologically appropriate to refer to all humans as agents of a new geological era? This seminar will explore the slipping between natural/cultural explanations and critically tackle how the Anthropocene narrative is marking scientific and political agendas.
851-0282-00LVon Schlüssen und EndenW3 KP2SC. Jany
KurzbeschreibungAller Anfang sei schwer, sagt man. Vielleicht noch schwerer ist es aber, ein Ende in der Endlosschleife der Moderne zu finden. Es ist nicht lange her, da gaben die Geschichten der Literatur das sinnvolle Ende von Handlungssträngen und philosophische Systeme verbindliche Schlussregeln und Zwecke vor - von religiösen Mythen und Offenbarungen ganz zu schweigen. Was bleibt von diesem Wissen?
LernzielZum einen soll es darum gehen, anhand von ausgewählten theoretischen und insbes. literarischen Texten typische Begriffe, Verfahren und Erscheinungsweisen des Endes zusammenzustellen. Zum anderen soll dieses kulturell tradierte Arsenal angeblich "sinnvoller" Schlüsse und Zwecke der kritischen Probe moderner Lebensverhältnisse unterzogen werden.
InhaltDie Untersuchung von philosophischen und insbes. literarischen Schlüssen verspricht Einsichten in die allgemeinen Bauformen von Geschichten, Gedankengängen oder ganz allgemein Handlungen. Sie berührt also drei Grundvollzüge der menschlichen Kultur: das Erzählen, das Denken, das praktische Handeln. Auch die Naturwissenschaft und Technik sind auf diese kulturellen Grundvollzüge bezogen und bringen sie zur Anwendung. Insofern lädt das Seminar nicht zuletzt dazu ein, über den Wert und die Funktion von Zwecken, Schlüssen und Enden für das technisch-naturwissenschaftliche Wissen nachzudenken.
851-0526-00LLeere produzieren und mit nichts arbeiten. Vakuumtechnologie im 20. Jahrhundert Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SD. Gugerli, R. Delucchi
KurzbeschreibungDas Seminar untersucht die mächtigen Auswirkungen der Leere. Wir wollen die Materialität, die Produktion und die (industriellen) Wirkungen des Grenzraums «Vakuum» verstehen, an dem Wissenschaftler und Ingenieure im 20. Jahrhundert gearbeitet haben. Wir beobachten Pumpen, Beschichtungssysteme, Raketen und dünne Filme in Aufsätzen und Katalogen, auf Ausstellungen und in Patenten.
LernzielDie Studierenden lernen sehr unterschiedliche Textsorten gegen den Strich zu lesen und technischen Wandel zu verstehen.
SkriptDas Lektüreprogramm wird zu Beginn des Semesters auf Moodle bereitgestellt. Die Teilnahme an den Sitzungen ist erforderlich. Es findet eine benotete Semesterleistung statt. Studierende sollen Rechercheaufgaben erledigen, die sich aus den einzelnen Sitzungen ergeben.
Voraussetzungen / BesonderesDie Zahl der Teilnehmenden ist auf 40 beschränkt.
851-0157-74LFotografie zwischen Wissenschaft und Kunst Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
W3 KP2SM. Hagner
KurzbeschreibungIn diesem Seminar geht es um die Bedeutung der Fotografie für Wissenschaft und Kunst seit deren Anfängen im Jahr 1839. Ausgehend von der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie der Analyse von Fotografien selbst geht es darum, einen Überblick über die wechselvolle Geschichte dieses Mediums zu gewinnen.
LernzielAls die Fotografie 1839 die Welt zu erobern begann, war es völlig unklar, ob sie eher der Kunst (z. B. Konstruktion, Verfremdung) oder der Wissenschaft (z. B. Abbildung, Dokumentation) zuzuordnen sei. An dieser doppelten Funktion hat sich bis auf den heutigen Tag und trotz der digitalen Revolution nur wenig geändert. Mit dem Seminar werden vor allem zwei Lernziele verfolgt: erstens zu zeigen, wie sich die Fotografie selbst im Spannungsfeld von Wissenschaft und Kunst verändert hat; und zweitens verschiedene wissenschaftstheoretische und ästhetische Positionen kennenzulernen, welche die Bedeutung der Fotografie reflektieren. Teil des Seminars ist die Benutzung des reichhaltigen Fotografie-Archivs der ETH Zürich.
851-0303-00LÖkonomie und LiteraturW3 KP2SA. Kilcher, C. Weidmann
KurzbeschreibungÖkonomie und Literatur sind eng miteinander verschränkt: Literatur thematisiert nicht nur ökonomischen Verhältnisse, sondern folgt auf poetologischer Ebene ökonomischen Prinzipien, umgekehrt greift auch die ökonomische Wissensproduktion auf sie zurück. Das Seminar führt an deren Rhetoriken vor, welche Rolle das Poetologische für natur- und sozialwissenschaftliche Denkmuster spielt.
Lernziel- Ökonomische Theorien aus kulturwissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Sicht
- Poetologie in ökonomischer Perspektive
- Grundlegende literarische Texte der Moderne
- Poetologie des Wissens
InhaltÖkonomie und Literatur sind, so unterschiedlich sie auf den ersten Blick erscheinen mögen, aufs Tiefste verschränkt. Das Ökonomische vom Drama des 18. Jahrhunderts (Nathan der Weise, Faust) über den Roman der Moderne (Emma Bovary, Oliver Twist, Alice in Wonderland, Buddenbrooks) bis hin zur Science Fiction des 20. Jh., in der die technische Invention stets um die ökonomischen Strukturen der Innovationorganisiert ist - ist ein strukturelles Motiv, das soziale, technologische und poetologische Verhältnisse anspricht. Aber Ökonomie und Literatur sind, grundlegender noch, in vielerlei Hinsicht strukturanalog sind: Beide haben eine dazugehörige Wissenschaft, die sich unscharf von ihrem Untersuchungsgegenstand trennen lässt, beide setzen sich mit Fragen der Ressourcenverteilung und Kontingenzbewältigung auseinander. Geld und Zeichen funktionieren analog, indem (beider) Wert weder bloss echt (natürlich) noch bloss vorgetäuscht (fingiert) ist, sondern in komplexen sozialen Prozessen ausgehandelt wird. In dem Seminar soll dieser Zusammenhang von mehreren Seiten herausgearbeitet werden: zum einen mit Blick auf ökonomische Motive in der Literatur und deren Allokationsprinzipien, zum anderen auf die ökonomischen Voraussetzungen des Schreibens, umgekehrt aber auch auf die Bedeutung der Literatur für die ökonomische Argumentation (rhetoric of economics) und die Rhetorik der Wissensproduktion im allgemeinen. So erweist sich die Beziehung zwischen ihnen als exemplarisch dafür, wie sich naturwissenschaftliche Methoden (z. B. Ökonometrie, Simulation), sozial- und naturwissenschaftliche Rhetoriken (z. B. Rationalitätsmodell) und historische Lektüren (z. B. Wirtschaftsgeschichte) mit dem Poetologischen verbinden, wo immer es darum geht, das ‘Verborgene’, z. B. die erst zu verstehende Natur, ansichtig zu machen.
862-0109-00LWissen als Textur Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Nur für Studierende MA Geschichte und Philosophie des Wissens.
W3 KP2SA. Kilcher
KurzbeschreibungWissen wird üblicherweise als Gegenstand objektiviert. Zugleich lässt sich Wissen aber auch als Funktion von Relationierung verstehen: als Verhältnis und Verknüpfung, oder mit einem metaphorischen und zugleich modellhaften Begriff: als «Textur». Analysiert werden entsprechende Ansätze von der Vormoderne bis hin zu poststrukturalistischen, zeichen- und (kon-)texttheoretischen Entwürfen.
Lernziel- Analyse wissenschaftstheoretischer Ansätze zwischen Philosophie, Semiotik und Texttheorie
- Analyse von Formen und Funktionen der Korrelation, Verknüpfung, Vernetzung
- Auswahl und Diskussion von Texten in Clustern
InhaltWissen wird üblicherweise als Gegenstand substantialisiert und objektiviert. Zugleich lässt sich Wissen aber auch als Funktion von Formen der Relationierung verstehen: als Verhältnis und Verknüpfung, oder mit einem metaphorischen und zugleich modellhaften Begriffsfeld aus dem «textilen» Bereich gesprochen: als «Textur».
In dem Seminar soll es darum gehen, Ansätze zu analysieren, die die Ausformulierung von wissenschaftlichen Aussagezusammenhängen und Diskursen dergestalt als «Textur» entwickeln, die mithin Wissen als Ergebnis von Vernetzung von Elementen verstehen. Inwiefern ist, so liesse sich demnach fragen, die Ausbildung von Wissensformen an innere und äussere Verweiszusammenhänge gebunden? Wie erscheint uns Wissen als System und Zusammenhang, wenn nicht aufgefangen in einer mehr oder weniger latenten oder manifesten Verweisstruktur? Dies knüpft u.a. auch an Foucaults Begriff des Dispositivs an, der wie ein Netz, ein Gewebe strukturiert ist und in dem die Objekte des Wissens überhaupt erst erscheinen und zu liegen kommen. Analysiert werden demzufolge formale Begriffe des Wissens in vergleichender Perspektive, wobei vormoderne Ansätze ebenso wie poststrukturalistische, semiotische und texttheoretische Entwürfe mit einbezogen werden (u.a. Michel Serres, Umberto Eco).

In dem Seminar sollen – auch auf der Basis von Vorschlägen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Texte in Form von Clustern diskutiert werden, die ihrerseits wiederum eine Art Netz aufbauen, auch um die Performanz dieses Ansatzes zu erproben.
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