Suchergebnis: Katalogdaten im Frühjahrssemester 2021

GESS Wissenschaft im Kontext (Science in Perspective) Information
Nur die in diesem Abschnitt aufgelisteten Fächer können als "GESS Wissenschaft im Kontext" angerechnet werden.
Weiter unten finden Sie die Kurse im Bereich "Typ B. Reflexion über fachspezifische Methoden und Inhalte" sowie den Bereich "Sprachkurse"

Im Bachelorstudium sind 6 KP und im Masterstudium 2 KP zu erwerben.

Studierende, die eine Lerneinheit bereits im Rahmen ihres Fachstudiums abgelegt haben, dürfen dieselbe Veranstaltung NICHT nochmals belegen!
Typ A: Förderung allgemeiner Reflexionskompetenz
Für alle Studierenden geeignet.

Studierende, die eine Lerneinheit bereits im Rahmen ihres Fachstudiums abgelegt haben, dürfen dieselbe Veranstaltung NICHT nochmals belegen!
Geschichte
NummerTitelTypECTSUmfangDozierende
853-0726-00LGeschichte II: Global (Anti-Imperialismus und Dekolonisation, 1919-1975)W3 KP2VB. Schär
KurzbeschreibungIn der Vorlesung soll ein Einblick in die verschiedenen Wege zur Unabhängigkeit ehemaliger Kolonien in Asien und Afrika seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts präsentiert werden.
LernzielDen Studierenden soll in dieser Vorlesung ein Einblick in die Geschichte der aussereuropäischen Welt gewährt werden, wobei sowohl deren politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Transformation auf dem Hintergrund kolonialer Durchdringungsstrategien sowie des Widerstandes antikolonialer Bewegungen erläutert werden soll. Damit soll sichtbar werden, dass Gesellschaften in Asien, Afrika und dem Pazifik nicht einfach Produkte kolonialer Durchdringung oder antikolonialen Widerstands sind, sondern dass beides in jweils unterschiedlichem Mass die heutige politsche, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Eigen- und Fremdwahrnehmung dieser Weltteile in erheblichem Ausmass bestimmt. Eine differenzierte Kenntnis des langen und schwierigen Dekolonisationprozesses ist daher wichtige Voraussetzung für ein Verständnis der heutigen weltpolitischen Lage, die noch immer von dem Streben nach einer gerechteren post-imperialen Weltordnung gekennzeichnet ist.
LiteraturJansen, J.C. und Osterhammel, J., Dekolonisation: Das Ende der Imperien, München 2013.
Voraussetzungen / BesonderesEin ausführlicher Sitzungsplan wird rechtzeitig aufgeschaltet unter Link
851-0105-01LInterkulturelle Kompetenzen arabische Welt Information
Findet dieses Semester nicht statt.
W3 KP2V
KurzbeschreibungBeleuchtung wichtiger Bereiche der arabischen Kultur, unterschiedlicher Werteorientierungen, Weltanschauungen und Erklärungsmuster; Aufzeigen mögliche Konfliktbereiche im interkulturellen Kontext und deren Lösungsansätze.
LernzielEinblick in wichtige Bereiche der arabischen Kultur im interkulturellen Kontext wie Geschlechterrollen, Stellenwert der Familie und der Ehe, Ehrendenken und Hierarchisierung, Stellenwert der Religion im Alltag, zu Gast ein/Gastgeber sein, familiäre und gesellschaftliche Verpflichtungen, u.a. mit dem Ziel verschiedene Werteorientierungen, Weltanschauungen und Erklärungsmuster zu verstehen und mögliche Konfliktbereiche im interkulturellen Kontext und deren Lösungsansätze aufzuzeigen. Obwohl viele gewisse Themen den gesamten arabischen Raum betreffen, so liegt der Fokus der Veranstaltung auf dem arabischen Osten (nicht dem Maghreb), insbesondere Ägypten, der Levante und den Golfstaaten.
851-0812-08LHeureka V: Staatsformen in der gesellschaftlichen Debatte in der Antike und heuteW2 KP2VC. Utzinger, M. Amann, B. Beer, A. Broger, F. Egli Utzinger, R. Harder
KurzbeschreibungEine Vorlesungsreihe zur Antike und ihrer Rezeption
LernzielDie Studierenden lernen antike Staatsformen verschiedener Epochen (athenische Demokratie, römische Republik und römischer Prinzipat) und den gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen und technischen Kontext ihrer Entstehung kennen. Sie erhalten einen Einblick in einen theoretischen Diskurs, der von der Antike bis in die Gegenwart reicht. Schon in der Antike versuchten Philosophen und Wissenschaftler wie Platon und Aristoteles in die gesellschaftliche Debatte einzugreifen und ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen (Verhältnis von Modell und Realität).
Die Teilnehmenden reflektieren anhand von literarischen und materiellen Quellen über die Nachwirkungen in vormodernen und aktuellen Verfassungsdiskussionen. Dabei analysieren sie auch Kunst und Architektur als Mittel der politischen Propaganda. Sie erkennen, dass architektonische Formen ausgehend von der Antike in modernen Staaten wieder als Propagandamittel verwendet wurden und werden.
Die Studierenden können in aktuellen Verfassungsdiskussionen begründet Stellung beziehen, indem sie antike und moderne Entwicklungen und Argumente kennen.
Detaillierte Beschreibungen finden sich auf dem Poster (Link) und werden auch zu jedem Modul schriftlich abgegeben.
InhaltUnsere Kultur und wissenschaftliche Tradition haben eine lange Geschichte.
In der aktuellen Heureka-Reihe soll diese Kultur ausgehend von der Analyse der verschiedenen Staatsformen und der gesellschaftlichen Diskussionen beleuchtet werden. Insbesondere soll der Bezug zur heutigen Gegenwart mit ihren aktuellen staatspolitischen Fragen hergestellt und die Verwurzelung der modernen Diskussionen in der Antike aufgezeigt werden.
Dabei geht es auch um die enge Verflechtung wissenschaftlicher und technischer Entwicklungen und politischer Systeme: Die Entstehung der Demokratie im antiken Athen ging mit einer kulturellen und wissenschaftlichen Vorreiterrolle dieser Stadt einher. Die frühen Naturwissenschaften entwickelten sich parallel zur ersten Demokratie, wurden aber in der folgenden Krisenzeit von der Demokratie bedroht. Heutige Technik (z.B. facebook-Algorithmen) gefährdet umgekehrt die Demokratie.
Wie gehen wir damit um, dass in Diktaturen wissenschaftlich und ökonomisch identifizierte Handlungsfelder, wenn sie politisch anerkannt sind, sofort umgesetzt werden, wie sich aktuell an Chinas Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zeigt? Naturwissenschaft steht immer im Wechselspiel mit den politischen Systemen und der gesellschaftlichen Matrix, in die sie eingebettet ist.
Veränderungen in der Staatsform können also nie isoliert betrachtet werden. Beispielsweise veränderten materialtechnische Entwicklungen im Heer mehrfach die Truppenzusammensetzung und bewirkten eine Machtverlagerung in der Politik und Gesellschaft.
Die Vorlesungsreihe gliedert sich in sechs thematische Module (1-6):
Sitzung 1-2 (Modul 1): Alle Macht dem Volk? Athenische und moderne Demokratie
Sitzung 3-4 (Modul 2): Fort mit dem König - die römische Republik
Sitzung 5-6 (Modul 3): Ein starker Mann muss her - die römische Kaiserzeit
Sitzung 7-8 (Modul 4): Im Zeichen des Kreuzes - der Aufstieg des Christentums
Sitzung 9-10 (Modul 5): Jetzt sprechen die Philosophen - antike und moderne Staatsutopien
Sitzung 11-12 (Modul 6): Die Macht der Bilder - Bilder der Macht
Sitzung 13: Lernzielkontrolle
052-0806-00LArchitekturgeschichte und -theorie IV Information W2 KP2VL. Stalder
KurzbeschreibungDie zweisemestrige Einführung in die Geschichte der Architektur von der zweiten Industriellen Revolution der 1850er bis zur Ölkrise der 1970er in Europa fokussiert "Dinge der Moderne"– technische Objekte und Komplexe, die die Architektur verändert haben. Dabei wird ihre technische, wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung beleuchtet, die sie zu einem Hauptmerkmal der Moderne machen.
LernzielUm die Studierenden in die Geschichte und Theorie der Architektur einzuführen, verfolgt der Kurs drei Ziele:
Erstens werden die Studierenden befähigt "Dinge", die die Architektur der Moderne verändert haben, und entscheidenden Ereignisse, Gebäude, Theorien und Akteure, die ihre Geschichte geprägt haben, zu identifizieren.
Zweitens werden die Studierenden lernen zu beschreiben, wie diese "Dinge" in verschiedenen Grössenordnungen funktionieren. Dabei wird weniger auf eine formale Ebene fokussiert, sondern es werden die verschiedenen Formen der Expertisen, die sie historisch konstituiert haben, wie auch die Prozesse in die sie eingebettet sind, beleuchtet.
Drittens werden die Studierenden eingeführt, verschiedene Apparate, Geräte und Gebäudeteile zu analysieren, bei denen es sich in Wirklichkeit um Mikro-Architekturen handelt und die trotz ihrer zentralen Rolle in der Gestaltung des Alltagslebens moderner Gesellschaften oft vernachlässigt wurden.
InhaltDer Kurs bietet einen neuen Ansatz für das Verständnis der Geschichte und Theorie der Architektur der Moderne in Europa. Er konzentriert sich weniger auf einzelne Architekt*innen oder ihre Gebäude, sondern vielmehr auf jene "Dinge", die in den letzten 200 Jahren tiefgreifende Veränderungen in der gebauten Umwelt und im täglichen Leben bewirkt haben, wie z.B. die Drehtür, die Uhr und die Trennwand.
Der Begriff "Ding" umfasst sowohl die konkreten Gebäudeteile als auch die mit ihnen assoziierten Anliegen wie materielle Leistung, soziale Synchronisation und individueller Ausdruck. Gebäude als Ansammlungen von "Dingen" zu verstehen bedeutet daher nicht, ihre Bedeutung zu schmälern, sondern, im Gegenteil, ihnen Realität hinzuzufügen, sie im Sinne der komplexen, historisch verorteten und vielfältigen Anliegen zu verstehen, innerhalb derer sie entworfen wurden.
Jede Vorlesung stellt eine Sache durch eine Genealogie vor, die sie geprägt hat, von Patenten und wissenschaftlichen Entdeckungen und technologischem Fortschritt bis hin zum Kino, den bildenden Künsten und der Literatur. Eine Reihe renommierter Projekte sowie weniger bekannte Bauten aus ganz Europa bieten eine Vielzahl von Fallstudien, um diese "Dinge" zu beschreiben, um zu verstehen, wie sie in ihrer Beziehung zueinander funktionierten, und um die Theorien und Taktiken zu identifizieren, die die Architekten mobilisierten, um ihnen einen Sinn zu geben.
SkriptLink
Voraussetzungen / BesonderesOrt:
1. Stunde Vorlesung: Link
2./3. Stunde: Lektüreseminar in Gruppen auf Zoom
701-0791-00LUmweltgeschichte - Einführung und ausgewählte Probleme Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Maximale Teilnehmerzahl: 80.
W2 KP2VM. Gisler
KurzbeschreibungEinführung in die Umweltgeschichte als Fach, das sich für das Mensch-Natur-Verhältnis aus einer langfristigen und räumlich definierten Perspektive interessiert, und mittels der Präsentation ausgewählter Themen Zugang zu neuen Fragestellungen und Betrachtungsweisen leistet.
LernzielEinführung in die Umweltgeschichte; Überblick über die Entwicklung der Mensch-Umwelt-Verhältnisse in langfristiger Perspektive; vertiefte Betrachtung an ausgewählten Problemen. Verbesserte Kompetenz zur Beurteilung aktueller Probleme aus historischer Sicht und zur kritischen Hinterfragung des eigenen Standpunkts.
InhaltMenschen leben in und mit der Natur, sind von ihr abhängig, verändern sie permanent: Als bio- und geologische Akteur:innen greifen sie ein, gestalten um, hinterlassen Prints, verbessern, reproduzieren und verteufeln die Natur; kurzum, sie machen sie zur Umwelt. Vor allem im 20. Jahrhundert, der «Ära der Ökologie» (Joachim Radkau) oder des «Zeitalters der Beschleunigung» (John McNeill), haben sich die Eingriffe der Menschen in ihre Umwelten exponentiell – wenn auch nicht auf dem ganzen Globus gleichermassen – vermehrt. Aber auch die Natur selbst verändert sich kontinuierlich, passt sich an, rächt sich, schlägt zurück. Die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur verändert sich somit ständig, wenn auch nicht überall gleich und in gleichem Tempo. Diese Wechselbeziehung steht im Zentrum der Vorlesung.
Die Vorlesung stellt das Fach «Umweltgeschichte» als eine Disziplin vor, die diese Wechselbeziehungen über die Zeit untersucht sowie globale Veränderungen und lokale Verhältnisse in Bezug zueinander setzt. In mehreren Blöcken werden Themen der Umweltgeschichte aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Warte vorgestellt. Die vorgestellten Themen umfassen Konzepte wie Anthropozän, Klima und Energie ebenso wie Fragen der Umweltpolitik und die Geschichte der Umweltbewegungen. Dies erlaubt einen Überblick über die Mensch-Umwelt-Verhältnisse in langfristiger Perspektive und erweitert damit die Kompetenzen zur Beurteilung aktueller Probleme und der kritischen Hinterfragung des eigenen Standpunkts.
SkriptMaterialien zur Lehrveranstaltung werden digital bereitgestellt.
LiteraturMcNeill, John R. 2003. Blue Planet: Die Geschichte der Umwelt im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M.: Campus.

Uekötter, Frank (Ed.) 2010. The turning points of environmental history, Pittsburgh: University of Pittsburgh Press.

Winiwarter, Verena und Martin Knoll 2007. Umweltgeschichte: Eine Einführung, Köln: Böhlau.
Voraussetzungen / BesonderesTeilnehmende der Vorlesung schreiben während der letzten Sitzung eine schriftliche Prüfung.
851-0080-00LNeue Formen und Inhalte des Sachbuchs Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
W3 KP2SW. Eilenberger
KurzbeschreibungDie Veranstaltung führt in die in den letzten Jahren aufgekommenen neuen Formen der Reflexion auch naturwissenschaftliche Inhalte im Sachbuch ein.
LernzielVerständnis entwickeln für Funktionen und Formen des Sachbuchs der Gegenwart. Erste Kompetenzen in der Darstellung von Sachbuchinhalten erwerben.
InhaltSachbücher (engl. non-fiction-books) erleben auf dem Buchmarkt derzeit eine Renaissance. Als primärer Zweck dieser Gattung gilt oder galt die Wissensvermittlung, insbesondere als Vermittlung wissenschaftlich generierter Inhalte an ein breites Lesepublikum.
Die Entwicklung der Gattung dient damit als aussagekräftiger Indikator für die Dynamik des Verhältnisses von Wissenschaft, Wissensvermittlung sowie den diesbezüglichen Erwartungshorizonten einer interessierten Öffentlichkeit.
Anhand ausgewählter Publikationen (und daran anschließenden Übungen) wird der Kurs diesen Dynamiken nachgehen und dabei insbesondere neuere formale wie inhaltliche Entwicklungslinien untersuchen, wie etwa der Trend zum narrativen Sachbuch, zu explizit wissenschaftskritischen Sachbüchern oder auch stark prominenzgetragenen Publikationen.
851-0008-00LAlkoholverbot und Wissenschaft: Eine Globalgeschichte der Prohibition 1918-1939 Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Findet dieses Semester nicht statt.
W3 KP2S
KurzbeschreibungDer Kurs gibt einen Überblick über die Entwicklung der alkoholgegnerischen Kampagnen seit dem späten 19. Jahrhundert. Aus dem Blickwinkel verschiedener Regionen wird die Rolle von wissenschaftlichen ExpertInnen im Aufkommen der Prohibition in der Zwischenkriegszeit diskutiert. Zentral sind Prozesse der internationalen Netzwerkbildung und Wissensgenerierung rund um die Thematik Alkohol.
LernzielAnhand der Rekonstruktion der Entwicklung von prohibitionistischen Regimen können die TeilnehmerInnen, den Prozess der nationalen Institutionenbildung, insbesondere des Gesundheitswesens, verstehen. Sie analysieren Interaktionen zwischen der Wissenschaft, internationalen Beziehungen und dem sozialpolitischen Wandel im Prozess der Wissensgenerierung und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben.
851-0181-00LA New History of Greek Mathematics Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2VR. Wagner
KurzbeschreibungThis course will review parts of the history of ancient Greek mathematics, evaluate its characteristic features, attempt to explain them, and reflect on their relation to contemporary mathematics.
LernzielThe students will have an overview knowledge of Greek mathematics, and will be able to reflect on it in historical terms and in relation to modern mathematics.
InhaltWe will follow extracts from Reviel Netz's upcoming monograph entitled "A new history of Greek mathematics".
851-0182-00LFrom Economy to Mathematics and Back: A History of Interactions Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SR. Wagner
KurzbeschreibungThis course will review several historical episodes where economy shaped mathematics, and where mathematics re-shaped economy.
LernzielStudents will understand how different fields of knowledge can interact in various historical situations. They will also be able to describe various episodes in the history of mathematics and economy.
InhaltThe first part of the course will study how practices related to money and commerce affected the development of mathematics in antiquity and the middle ages. The second part will study how mathematical entities shaped the study of various economic problems in the 19th and 20th century. We will review methodologies based on Marxist historiography, sociology of science and contemporary science studies.
851-0297-00LManipulation. Über Steuerungstechniken in Literatur und KulturgeschichteW3 KP2VS. S. Leuenberger
KurzbeschreibungSeit der Antike wird die Tendenz des Menschen zu manipulativem Handeln literarisch und diskursiv reflektiert. Deutlich wird: Medientechnologische Entwicklungen tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Reichweite der Manipulation mit der Zeit auf ein Massenpublikum ausdehnt. Die Lehrveranstaltung widmet sich der Frage, welche Folgen dies für Wissenschaft und Demokratieverständnis haben kann.
LernzielDie Vorlesung vermittelt erstens einen Überblick über den Diskurs der Manipulation: Dieser beginnt in der Antike bei Ovid und den Sophisten und formiert sich neu unter politischen und psychologischen Vorzeichen bei Giordano Bruno und Niccolò Machiavelli. Intensiv literarisch verhandelt wird das Thema angesichts von Entwicklungen in Naturwissenschaften und Medizin (Mesmerismus) und ersten Studien zur Massenpsychologie um 1900. In der Gegenwart stellen die Social Media als „Radikalisierungsmaschinen“ (J. Ebner) die Gesellschaft vor neue Herausforderungen.
In der Veranstaltung wird zweitens der Zusammenhang zwischen medientechnologischen Entwicklungen, die zur beschleunigten Verbreitung manipulierter Informationen führen, und der Infragestellung von Wissenschaft und Demokratie reflektiert.
Drittens erweitern die Studierenden durch die Analyse und Diskussion literarischer und wissenschaftlicher Texte aus verschiedenen Disziplinen ihre interdisziplinären Kompetenzen.
InhaltDer Mensch ist ein manipulatives Wesen: Angetrieben wird er dabei vom Wunsch nach Selbsterhaltung, Lustgewinn und Macht. Manipulation ist ein sprachliches und narratives Phänomen. In der Antike entsteht die Rhetorik als verbale Überzeugungskunst: Sie wird angewandt im Privaten, als werbende Liebesrede, und öffentlich, vor Gericht, im Wahlkampf, vor Kriegsbeginn. Bereits hier weiss der Rhetor, dass eine überzeugende Rede Narrative enthält, die mythische Motive wie etwa den Entscheidungskampf zwischen Gut und Böse aufnehmen.
Die Reichweite der Manipulation dehnt sich seit der Frühen Neuzeit von Individuen und überschaubaren Gruppen auf ein Massenpublikum aus. Dabei ist die Distribution und Wirkung von Manipulation wesentlich abhängig von medientechnologischen Entwicklungen. Schon die Printmedien sind häufig werbefinanziert und wollen möglichst viele Leser erreichen, was zu Simplifizierungen und schiefer Gewichtung bei der Auswahl des Berichteten führt und die Meinungsbildung beeinflusst. Mit den digitalen Medien und personalisierten online-Inhalten kommt es zu „individuellen Filterkammern“ mit „verstärkenden Echokammern“ (Götz/Hespers). Fake News und Verschwörungstheorien verbreiten sich hier besonders gut. Dabei verliert das transportierte Narrativ an Bedeutung, kann sogar für Aussenstehende völlig absurd erscheinen, wie der Fall QAnon zeigt. Wichtig wird zunehmend, wie das Narrativ eingerahmt, inszeniert und medientechnisch verbreitet wird.
Die Reflexion über diese Zusammenhänge ist für Wissenschaftler aller Disziplinen von grosser Bedeutung: Einschneidende Veränderungen durch die Digitalisierung, durch Entwicklungen im Bereich von Mobilfunktechnik, künstlicher Intelligenz und Biotechnologie sowie die Verbreitung neuer Krankheiten durch technisch beschleunigte Mobilität verunsichern viele Menschen. Dass diese Entwicklungen unaufhaltbar sind, ruft Angst hervor. Der Vertrauensverlust gegenüber demokratisch gewählten politischen Vertretern gibt populistischen Strömungen Aufwind und die Empfänglichkeit für komplexitätsreduzierende Angebote nimmt zu. Den etablierten Medien wird zunehmend misstraut, sie werden als Sprachrohr der verhassten Elite angesehen, wie der Begriff „Lügenpresse“ zeigt. Die Bereitschaft steigt, Fake News Glauben zu schenken. Verschwörungstheorien bieten Orientierung, entfernen ihre Anhänger aber zunehmend von der Realität. Mit dem Begriff „postfaktische“ Epoche sei wohl die Verweigerung gegenüber Fakten und die Tendenz gemeint, „allein den Gefühlen“ zu folgen, so die Naturwissenschaftlerin Angela Merkel 2016. Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit werden zunehmend abgelehnt, dagegen findet das Aussprechen der ,gefühlten Wahrheit’ Anklang. Dies kann letztlich zum Legitimitätsverlust der Wissenschaft wie auch der demokratischen Strukturen führen. Als Wissenschaftler und Staatsbürger muss man sich Gedanken darüber machen, wie der Infragestellung der Legitimität dieser beiden Bereiche entgegenzuwirken ist.
851-0525-00LDas Persönliche und der Computer. Zur Geschichte des PC Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SR. Wichum, M. Mayer
KurzbeschreibungIm Seminar wollen wir untersuchen, wie der Personal Computer den digitalen Raum von Verwaltungen, Unternehmen und Individuen rekonfigurierte. Wir gehen dabei den Fragen nach, wie viel «Persönlichkeit» seiner Nutzerinnen und Nutzer ein PC vertrug und wie viel Eigenständigkeit des «Users» Betriebssysteme und Software zuliessen?
LernzielStudierende werden anhand von Computer-, Medien- und Wissenschaftsgeschichte mit der wechselseitigen Abhängigkeit von technischem und sozialem Wandel vertraut gemacht. Im Seminar lesen wir Sekundärtexte, die den Gebrauch des «Personal Computers» theoretisch interpretieren und sein Auftauchen historisieren. Zudem üben wir den Umgang mit Quellenmaterial ein.
InhaltRechner schrumpften aufgrund von Siliziumchips und Mikroprozessortechnologie so weit zusammen, dass sie um 1980 als Personal Computer ohne Probleme auf den Schreibtischen der Büros oder in einer Ecke privater Hobbykeller Platz fanden. Aber wie viel «Persönlichkeit» seiner Nutzerinnen und Nutzer vertrug solch ein Rechner? Und umgekehrt: Wie viel Eigenständigkeit des «Users» liessen Betriebssysteme und Software zu?

Im Seminar wollen wir untersuchen, wie der Personal Computer den digitalen Raum von Verwaltungen, Unternehmen und Individuen rekonfigurierte. Diese Prozesse wollen wir als Aushandlungszonen zwischen Technik und Gesellschaft beschreiben.
851-0526-00LLeere produzieren und mit nichts arbeiten. Vakuumtechnologie im 20. Jahrhundert Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SD. Gugerli, R. Delucchi
KurzbeschreibungDas Seminar untersucht die mächtigen Auswirkungen der Leere. Wir wollen die Materialität, die Produktion und die (industriellen) Wirkungen des Grenzraums «Vakuum» verstehen, an dem Wissenschaftler und Ingenieure im 20. Jahrhundert gearbeitet haben. Wir beobachten Pumpen, Beschichtungssysteme, Raketen und dünne Filme in Aufsätzen und Katalogen, auf Ausstellungen und in Patenten.
LernzielDie Studierenden lernen sehr unterschiedliche Textsorten gegen den Strich zu lesen und technischen Wandel zu verstehen.
SkriptDas Lektüreprogramm wird zu Beginn des Semesters auf Moodle bereitgestellt. Die Teilnahme an den Sitzungen ist erforderlich. Es findet eine benotete Semesterleistung statt. Studierende sollen Rechercheaufgaben erledigen, die sich aus den einzelnen Sitzungen ergeben.
Voraussetzungen / BesonderesDie Zahl der Teilnehmenden ist auf 40 beschränkt.
851-0088-00LHistory and Philosophy of Artificial Intelligence Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SO. Del Fabbro
KurzbeschreibungIn this course we read important texts in the historical development of the field of artificial intelligence, for example: Alan Turing, Warren McCulloch & Walter Pitts, John Searle's Chinese Room Argument, Ray Kurzweil's Singularity etc. The main focus of the seminar is to trace the development of the field of AI and to better understand what the concept of intelligence means in this context.
LernzielStudents should learn to critically assess historical, scientific and philosophical texts. The focus will lie on the field of artificial intelligence and the concept of intelligence. Students should learn about the different types of argumentative texts and scientific theories. They should learn to understand the descriptive and critical value of texts.
851-0173-00LHistory of Formal Logic: The Emergence of Boolean Logic Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2VJ. L. Gastaldi
KurzbeschreibungThe invention of Boolean logic in the middle of the 19th century is considered a major event in the history of modern thought. However, Boole’s original system does not correspond to what we came to understand as Boolean logic.
We will study the early history of Boolean logic in relation to the mathematics of its epoch, in search of an alternative philosophy of formal knowledge for the present.
LernzielDuring the course, students will be able to:
-Acquire a general perspective on the history of formal logic
-Review relevant aspects of the history of modern mathematics
-Obtain philosophical and historical tools for critically assessing the status of formal sciences
-Develop a critical understanding of the notion of formal
-Discuss the methodological capabilities of historical epistemology
InhaltThe invention of Boolean logic in the middle of the 19th century is considered a major event in the history of modern thought. Boolean algebras and Boolean rings lay at the basis of propositional logic and digital communication, contributing in a decisive way to the theoretical and technical conditions of our time. However, if attention is paid to Boole’s own work, it will quickly appear that his Calculus of Logic does not correspond to what we came to understand as Boolean logic. Instead of disregarding those differences as inevitable mistakes of any pioneering enterprise, waiting to be corrected by successive developments, we will try to understand them as the sign of an alternative philosophy of logic and formal knowledge, which later developments excluded and forgot, and from which recent advances in formal sciences could take advantage. Such an inquiry will give us the occasion of exploring the philosophical and scientific landscape in which formal logic emerged in the first half of the 19th century (focusing on the works of Babbage, De Morgan and Boole), and to build a critical perspective on the notion of “formal”, at the crossroad of the history and philosophy of mathematics and logic.
851-0009-00L"Niederländisch Ostindien" und die deutschsprachigen Wissenschaften, ca. 1800-1950 Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2SB. Schär, M. Ligtenberg
KurzbeschreibungZwischen ca. 1800 und 1945 waren die Niederlande ein kleines Land mit einem riesigen Imperium im heutigen Indonesien und in der Karibik. Um dieses zu erobern und zu erforschen, waren sie auch auf Hilfe deutschsprachiger Forscher angewiesen. Wie profitierten die deutschsprachige Wissenschaft und der niederländische Imperialismus wechselseitig von einander? Welche Folgen hatte es für wen?
LernzielStudierende lernen neuere Ansätze der Globalgeschichte des Wissens kennen. Sie erhalten Einblicke in die niederländischen Kolonialgeschichte im heutigen Indonesien, sowie in die Geschichte verschiedener Disziplinen wie Geografie, Biologie oder Anthropologie. Sie lernen anhand von Quellen eigene Analysen zum Verhältnis von Wissenschaft und Imperialismus zu erstellen.
InhaltAls kleines Land mit dem zweitgrössten Kolonialreich hinter Grossbritannien waren die Niederlande im 19. und 20. Jahrhundert dauerhaft auf mehr imperiales Know-How, mehr Kapital und Expertise angewiesen, als sie auf ihrem eigenen Territorium zur Verfügung hatten. Dies eröffnete vor allem jenen europäischen Regionen Entfaltungsmöglichkeiten, die spät oder gar nie eigene Kolonialreiche in Übersee ausbildeten. Dies betrifft insbesondere das deutschsprachige Europa. Deutschsprachige Forscher und Universitäten stiegen im 19. Jahrhundert zu den weltweit führenden ihrer Art auf. Ein wesentlicher Teil der deutschsprachigen Wissenschaftsgeschichte entfaltete sich dabei in "Niederländisch Ostindien", dem heutigen Indonesien. Die engen und lange andauernden historischen Beziehungen zwischen der deutschsprachigen Wissenschaften und dem niederländischen Imperialismus in dieser Region sind allerdings noch kaum erforscht. In diesem Seminar wollen wir uns anhand der Sekundärliteratur zunächst einen Überblick über die Entwicklung dieser Beziehung verschaffen. Anhand von Fallbeispielen und historischen Quellenmaterialien wollen wir sodann ein tieferes Verständnis dafür entwickeln, in welcher Weise die deutschsprachigen Wissenschaften und ihre Forschungsinstitutionen sowie das Projekt des niederländischen Imperialismus sich wechselseitig beeinflussten. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Frage gerichtet werden, welche Rolle südostasiatische Akteurinnen und Akteure bei der kolonialen Konstruktion von deutschsprachigem wissenschaftlichen Wissen gespielt haben.
851-0010-00LGlobal Histories of the Anthropocene Belegung eingeschränkt - Details anzeigen W3 KP2ST. Bartoletti
KurzbeschreibungThe seminar will critically examine the discursive history of the Anthropocene. It gives an overview of debates on the Anthropocene narrative and its transdisciplinary framework. A global history approach to these debates arises as a substantial contribution to better analyze global processes of exploitation of natural resources, territorial dispossession and imperialism.
LernzielThe aim is to examine how natural scientists and historians analyze climate change and the human imprint on the environment, processing data in a transdisciplinary way. Students will select a research project related to climate change, environmental research or similar issues conducted at ETH Zurich and write an essay on how the Anthropocene narrative operates in the scientific agenda.
InhaltAccording to the standard Anthropocene narrative, the Industrial Revolution marks the onset of large-scale human modification of the earth. Nevertheless, several scholars, especially from the global south, have noted that the Anthropocene concept constructs a single and unilineal narrative about humans as a species. Only considering measurements of carbon dioxide levels, it naturalizes the specific cultural behaviors (colonialism, inequality, etc.) arguably responsible for climate change. Contrary to ‘pure’ natural science and ‘human species’ explanations, this Eurocentric pattern has been strongly questioned due to its lack of socio-historical differentiation and intra-species distinction. For example, as of 2008, the advanced countries of the ‘North’ accounted for 18.8 percent of the world population and were responsible for 72.7 percent of the carbon dioxide emitted since 1850, while the poorest 45 percent of the human population accounted for 7 percent of emissions. Is it methodologically appropriate to refer to all humans as agents of a new geological era? This seminar will explore the slipping between natural/cultural explanations and critically tackle how the Anthropocene narrative is marking scientific and political agendas.
851-0157-49LWhat is Life? Einführung in die Geschichte der LebenswissenschaftenW3 KP2VM. Hagner
KurzbeschreibungIn der Vorlesung geht es um die Vorstellung und Diskussion der wichtigsten Konzepte des Lebens von der Antike bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf philosophischen Theorien und auf den modernen Lebenswissenschaften seit Charles Darwin liegt.
LernzielDie Veranstaltung soll Grundpositionen der Theorien des Lebens vermitteln und helfen, diese historisch und systematisch voneinander abzugrenzen.
851-0157-74LFotografie zwischen Wissenschaft und Kunst Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
W3 KP2SM. Hagner
KurzbeschreibungIn diesem Seminar geht es um die Bedeutung der Fotografie für Wissenschaft und Kunst seit deren Anfängen im Jahr 1839. Ausgehend von der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte sowie der Analyse von Fotografien selbst geht es darum, einen Überblick über die wechselvolle Geschichte dieses Mediums zu gewinnen.
LernzielAls die Fotografie 1839 die Welt zu erobern begann, war es völlig unklar, ob sie eher der Kunst (z. B. Konstruktion, Verfremdung) oder der Wissenschaft (z. B. Abbildung, Dokumentation) zuzuordnen sei. An dieser doppelten Funktion hat sich bis auf den heutigen Tag und trotz der digitalen Revolution nur wenig geändert. Mit dem Seminar werden vor allem zwei Lernziele verfolgt: erstens zu zeigen, wie sich die Fotografie selbst im Spannungsfeld von Wissenschaft und Kunst verändert hat; und zweitens verschiedene wissenschaftstheoretische und ästhetische Positionen kennenzulernen, welche die Bedeutung der Fotografie reflektieren. Teil des Seminars ist die Benutzung des reichhaltigen Fotografie-Archivs der ETH Zürich.
Literatur
NummerTitelTypECTSUmfangDozierende
851-0080-00LNeue Formen und Inhalte des Sachbuchs Belegung eingeschränkt - Details anzeigen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
W3 KP2SW. Eilenberger
KurzbeschreibungDie Veranstaltung führt in die in den letzten Jahren aufgekommenen neuen Formen der Reflexion auch naturwissenschaftliche Inhalte im Sachbuch ein.
LernzielVerständnis entwickeln für Funktionen und Formen des Sachbuchs der Gegenwart. Erste Kompetenzen in der Darstellung von Sachbuchinhalten erwerben.
InhaltSachbücher (engl. non-fiction-books) erleben auf dem Buchmarkt derzeit eine Renaissance. Als primärer Zweck dieser Gattung gilt oder galt die Wissensvermittlung, insbesondere als Vermittlung wissenschaftlich generierter Inhalte an ein breites Lesepublikum.
Die Entwicklung der Gattung dient damit als aussagekräftiger Indikator für die Dynamik des Verhältnisses von Wissenschaft, Wissensvermittlung sowie den diesbezüglichen Erwartungshorizonten einer interessierten Öffentlichkeit.
Anhand ausgewählter Publikationen (und daran anschließenden Übungen) wird der Kurs diesen Dynamiken nachgehen und dabei insbesondere neuere formale wie inhaltliche Entwicklungslinien untersuchen, wie etwa der Trend zum narrativen Sachbuch, zu explizit wissenschaftskritischen Sachbüchern oder auch stark prominenzgetragenen Publikationen.
851-0347-00LLes mondes de la littératureW3 KP2VD. Eribon
KurzbeschreibungNous essaierons de voir comment la littérature a abordé de multiples questions historiques, sociales, politiques en les inscrivant dans les trajectoires individuelles et collectives, à travers l’écriture biographique, autobiographique, autofictionnelle, autoanalytique.
LernzielNous relirons sous cette lumière des auteurs francophones tels que Paul Nizan, Aimé Césaire, Léon-Gontran Damas, Edouard Glissant, Maryse Condé, Patrick Chamoiseau, André Gide, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Jean Genet, Violette Leduc, Annie Ernaux, Edouard Louis… En plaçant leurs œuvres en regard de celles d’auteurs non-francophones qui procèdent de manière comparable.
Inhalt« Je suis née en 1842 » écrit Assia Djebar dans le premier volume de son autobiographie, L’amour, la fantasia, paru en 1985. C’est-à-dire quand les troupes coloniales françaises ont incendié le village de ses ancêtres. Pour elle, née en 1936, restituer son histoire personnelle revient donc à restituer et à explorer l’histoire de l’Algérie pendant un siècle et demi. En prenant cet exemple frappant pour point de départ, nous essaierons de voir comment la littérature a abordé de multiples questions historiques, sociales, politiques en les inscrivant dans les trajectoires individuelles et collectives, à travers l’écriture biographique, autobiographique, autofictionnelle, autoanalytique. Nous relirons sous cette lumière des auteurs francophones tels que (entre autres, bien sûr) Paul Nizan, Aimé Césaire, Léon-Gontran Damas, Edouard Glissant, Maryse Condé, Patrick Chamoiseau, André Gide, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Jean Genet, Violette Leduc, Annie Ernaux, Edouard Louis… En plaçant leurs œuvres en regard de celles d’auteurs non-francophones qui procèdent de manière comparable.
Voraussetzungen / BesonderesDer Kurs wird online als Webinar stattfinden.
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