Das Verhältnis von Rhetorik und Wissenschaft ist kompliziert. Seit ihrer Gründung steht Rhetorik unter Verdacht, die Fakten zu verstellen, die Wissenschaft erarbeitet. Doch wie plausibel ist diese Gegenüberstellung? Muss Wissenschaft nicht selbst rhetorisch verfahren, um zu wirken? Ist Rhetorik nicht selbst Technik, Wissen und Wissenschaft? Und verspricht Literatur, diesen Gegensatz aufzulösen?
Lernziel
Das Seminar will diesen Fragen historisch und systematisch nachgehen. Dazu werden wir unterschiedliche Texte aus Wissenschaft, Literatur, Philosophie und Politik auf ihre rhetorische Form und ihr rhetorisches Wissen hin befragen. Rhetorik wird damit einerseits als Wissen vermittelnde, ja produzierende Darstellungstechnik verstanden, andererseits als Systematisierungsversuch von Darstellungswissen.
Inhalt
Von besonderem Interesse ist die Verschränkung von Rhetorik, Wissenschaft und Technik. Eine solche ist auf mindestens dreierlei Weise denkbar: 1) in Form von rhetorischen Eigenheiten in der Kommunikation von Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieuren (Rhetorik der Wissenschaft); 2) vor dem Hintergrund eines erweiterten Verständnisses von Rhetorik als technisches Instrument zur Welterfassung, Welterklärung und Weltveränderung (Rhetorik als Technik); 3) mit Blick auf Rhetorik als der Name einer Disziplin, die Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt (Rhetorik als Wissenschaft).
Leistungskontrolle
Information zur Leistungskontrolle (gültig bis die Lerneinheit neu gelesen wird)