052-1126-21L  Entwurf V-IX: Stoffflüsse (E. Mosayebi)

SemesterFrühjahrssemester 2021
DozierendeE. Mosayebi
Periodizitätjedes Semester wiederkehrende Veranstaltung
LehrspracheDeutsch
KommentarDie Belegung unter Link ist erst nach der Zuteilung der Entwurfsklasse am Schluss der internen Einschreibung am D-ARCH möglich (s. Link).

Eine Benotung des Entwurfs am Semesterende erfolgt ausschliesslich aufgrund der per Stichtag, 2.April 2021, 24:00 Uhr, dokumentierten Belegungsliste. Das vorgenannte Datum ist der letzte Termin zum Löschen oder Belegen dieser Lehrveranstaltung!


KurzbeschreibungAnhand verschiedener Baufelder in der Schweiz möchten wir das Potenzial lokal vorhandener Ressourcen und ihrer Nebenprodukte verstehen und nutzen. Dazu gehören Naturstein, Metall, Kies, Sand, Lehm, Gips und Holz sowie rezyklierbare oder direkt wiederverwendbare Materialien im bereits vorhandenen Baubestand.
Wie können wir die Herkunft lokaler und globaler Materialien im Gebäude sichtbar machen?
Lernziel• Wissen um Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung von
Rohstoffen
• Entwurf alternativer Wohnformen
• Konstruktive Vertiefung
• Bildhafte Darstellung komplexer Narrative im Form von Miniaturen
• Experimentelle Fotografie
InhaltWoher stammen die Materialien unserer Bauten? Bei manchen ist die Herkunft einfach zu ermitteln, andere sind Teil von hochgradig globalisierten Materialströmen, deren Lieferketten nicht einfach verfolgt werden können. Die Bedingungen des globalen Marktes haben zu einer geographischen Trennung von Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung von Rohstoffen geführt. So liegen Abbaugebiete und Baustellen oft weit voneinander entfernt. Günstige Transportkosten und billige Arbeit ausserhalb der Schweiz führen dazu, dass wir vermehrt importieren, obschon wir über eigene Materialressourcen verfügen. Beispielhaft dafür stehen Natursteine und Hölzer, die trotz lokaler Vorkommnisse zu einem wesentlichen Teil aus dem Ausland eingeführt werden. In der Schweiz gilt: Importierte Baumaterialien sind billiger als lokale. Damit wird eine historische Logik umgekehrt, wonach nur ausgewählte und wertvolle Güter importiert wurden. Dabei bricht die Verbindung von Ressourcen und Baukultur: Heimische Bauformen werden mit importierten Materialien gebaut.

Anhand verschiedener Baufelder in der Schweiz möchten wir das Potenzial lokal vorhandener Ressourcen und ihrer Nebenprodukte verstehen und nutzen. Dazu gehören Naturstein, Metall, Kies, Sand, Lehm, Gips und Holz sowie rezyklierbare oder direkt wiederverwendbare Materialien im bereits vorhandenen Baubestand. Welche Ressourcen sind im Überfluss vorhanden, welche sind eher rar? Welche Materialien müssen von weit her importiert werden? Was können wir roh einsetzen, und was muss konstruktiv oder strukturell optimiert werden? Wir fragen, wie architektonische Form, Ausdruck und Bedeutung über Material und Konstruktion entsteht – und wie wir die Herkunft von lokalen und globalen Materialien im Gebäude sichtbar machen können. Das Projekt soll seine Ressourcen möglichst ökologisch nutzen, indem die Gebäude langlebig oder anpassbar gedacht sind und wertvolle Materialien demontierbar bleiben oder Bauteile nach dem Abbau in natürliche Stoffe verfallen können. Die Aufgabe besteht darin, Häuser zum Wohnen und Arbeiten zu entwerfen. Für die gesuchte Wohnform und den Konsum von Gütern gilt das Gleiche wie für die gebaute Architektur: Es geht um den massvollen Gebrauch von Ressourcen.

Das Semester erfolgt in Kooperation mit der Professur für Nachhaltiges Bauen von Guillaume Habert. Nach den ersten drei Wochen der Analyse fassen Miniaturen die Recherchen zusammen und bilden die Narrative der Projekte. In Workshops mit der Künstlerin Shirana Shahbazi entstehen experimentelle Bilder der Projekte. Zeichnungen relevanter Details dienen der konstruktiven Auseinandersetzung.
Voraussetzungen / BesonderesNur Gruppenarbeit.
Zwischenkritiken: 16.3., 27.4., 18.5.
Keine Extrakosten.