851-0101-78L  Vernunft und Öffentlichkeit - das Erbe der Aufklärung

SemesterHerbstsemester 2019
DozierendeU. J. Wenzel
Periodizitäteinmalige Veranstaltung
LehrspracheDeutsch



Lehrveranstaltungen

NummerTitelUmfangDozierende
851-0101-78 SVernunft und Öffentlichkeit - das Erbe der Aufklärung2 Std.
Mi16:15-18:00IFW C 31 »
U. J. Wenzel

Katalogdaten

KurzbeschreibungImmanuel Kant schrieb 1784, zur Aufklärung werde weiter nichts erfordert als die Freiheit, «von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen». In Auseinandersetzung mit Kants Philosophie soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, wie «eng» das (begriffliche) Verhältnis von Vernunft und Öffentlichkeit ist.
LernzielKants philosophische Ansätze zum Verhältnis von Vernunft und Öffentlichkeit aus seinen einschlägigen Schriften rekonstruieren und diskutieren. Kriterien zur Beurteilung der Frage entwickeln, wie weit die Begriffe Vernunft und Öffentlichkeit einander wechselseitig bedingen oder aufeinander verweisen.
InhaltIn seiner vielzitierten Abhandlung «Was ist Aufklärung?» schrieb Immanuel Kant 1784, zur Aufklärung werde weiter nichts erfordert als die Freiheit, «von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen». Vernunft hat nach Kant ihren Existenzgrund in der «Einstimmung freier Bürger» und anerkennt nur, «was ihre freie und öffentliche Prüfung hat aushalten können» (Kritik der reinen Vernunft, B 766f. und A XI Anm.).

In Auseinandersetzung mit Kants Philosophie soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, wie «eng» das (begriffliche) Verhältnis von Vernunft und Öffentlichkeit ist. Bedarf Vernunft der Öffentlichkeit, um Vernunft zu sein? Ist Öffentlichkeit eine notwendige Bedingung für Vernunft? Aber auch in umgekehrter Perspektive wäre zu fragen: Entspricht Öffentlichkeit ihrem Begriff nur, wenn die Kommunikation, deren Medium sie ist, «vernünftigen Regeln» folgt? Was kann «Einstimmung freier Bürger» ausserhalb der politischen Sphäre, in Wissenschaft und Philosophie, heissen? Sollen die Wissenschaften, sowohl die Natur- und Technik- wie die Geistes- und Sozialwissenschaften, ihre Grenzen öffnen und «citizen scientists» oder «citizen philosophers» integrieren? Oder wiederum in umgekehrter Blickrichtung gefragt: Gibt die Vorstellung einer Gelehrtenrepublik – einer scientific community - das Modell ab für den aufklärerischen Begriff der Öffentlichkeit bzw. des «Publikums»? Im Anschluss an die Kant-Lektüren, die den Schwerpunkt bilden, werden u.a. Texte von Dewey, Heidegger und Habermas diskutiert.
LiteraturEinschlägige Kapitel und Passagen aus Immanuel Kants Werken, insbesondere:
- Träume eines Geistersehers, erläutert durch die Träume der Metaphysik (1766)
- Kritik der reinen Vernunft (1781/1787)
- Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung (1784)
- Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785)
- Kritik der praktischen Vernunft (1788)
- Kritik der Urteilskraft (1790)
- Zum Ewigen Frieden (1795/1796)
- Die Metaphysik der Sitten (1797)
- Der Streit der Fakultäten (1798)

Leistungskontrolle

Information zur Leistungskontrolle (gültig bis die Lerneinheit neu gelesen wird)
Leistungskontrolle als Semesterkurs
ECTS Kreditpunkte3 KP
PrüfendeU. J. Wenzel
Formbenotete Semesterleistung
PrüfungsspracheDeutsch
RepetitionRepetition ohne erneute Belegung der Lerneinheit möglich.

Lernmaterialien

Keine öffentlichen Lernmaterialien verfügbar.
Es werden nur die öffentlichen Lernmaterialien aufgeführt.

Gruppen

Keine Informationen zu Gruppen vorhanden.

Einschränkungen

PlätzeMaximal 15
WartelisteBis 30.10.2019

Angeboten in

StudiengangBereichTyp
Doktorat Departement Geistes-, Sozial- und StaatswissenschaftenLehrangebot Doktorat und PostdoktoratWInformation
Geschichte und Philosophie des Wissens MasterSeminareWInformation
GESS Wissenschaft im Kontext (Science in Perspective)PhilosophieWInformation