Lutz Wingert: Katalogdaten im Frühjahrssemester 2017 |
Name | Herr Prof. em. Dr. Lutz Wingert |
Lehrgebiet | Philosophie, insbesondere praktische Philosophie |
Adresse | Dep. Geistes-,Sozial-u.Staatswiss. ETH Zürich, RZ F 2 Clausiusstrasse 59 8092 Zürich SWITZERLAND |
lutz.wingert@gess.ethz.ch | |
Departement | Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften |
Beziehung | Professor emeritus |
Nummer | Titel | ECTS | Umfang | Dozierende | |
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851-0101-01L | Einführung in die praktische Philosophie Besonders geeignet für Studierende D-MAVT, D- MATL | 3 KP | 2G | L. Wingert | |
Kurzbeschreibung | Die praktische Philosophie hat es beschreibend und bewertend mit dem Praktischen, also mit dem Bereich des Handelns und der Praktiken, mit Normen für Handlungen und mit Werten von Personen und Gesellschaften zu tun. Ethik und politische Philosophie sind ein Teil von ihr. In diesem Einführungskurs werden eine Reihe von zentralen Autoren und Problemen der praktischen Philosophie erörtert werden. | ||||
Lernziel | Am Ende des Kurses hat man bei aktiver Teilnahme (1) kulturell bis heute einflussreiche Antworten auf einige zentrale Fragen (siehe unter "Inhalt") der praktischen Philosophie kennengelernt. Man kann (2) ihre Überzeugungskraft schon etwas abschätzen, und (3) man denkt präziser in normativen, darunter ethischen Fragen. Denn man macht im eigenen Urteilen einen disziplinierteren Gebrauch von Schlüsselbegriffen wie dem Guten, dem Richtigen, von Moralität, Recht, Freiheit usw. | ||||
Inhalt | Die Ethik ist die Lehre vom Guten, das vom bewussten, intentionalen Verhalten (=vom Handeln) erreicht werden kann. Sie ist ein wesentlicher Teil der praktischen Philosophie. Deshalb gehört zu den zentralen Fragen der praktischen Philosophie, die im Kurs behandelt werden, die Frage: 1. Was bedeutet "gut" und "schlecht" in der ethischen Sprache? Was meint man mit "gut", wenn man sagt: "Freiwilligen Arbeit beim <Roten Kreuz> ist gut"? Meint man zum Beispiel, das Tun sei nützlich oder es sei altruistisch oder fair? Weitere Fragen werden sein: 2. Lassen sich moralische Urteile wie "Niedrigere Steuern für reiche Ausländer im Kanton <Zug> sind ungerecht" oder "Jede Person muss das Recht haben, jede Religionsgemeinschaft zu verlassen" begründen? Wenn ja, wie weit reicht die Begründung dafür? Stimmt es, wenn man sagt: "Man kann zwar nachweisen, dass die Aussage wahr ist: (a) Die Stickstoffdioxid-Belastung in Zürich hat den zulässigen Grenzwert überschritten (80 mg/m3). Man kann aber nicht nachweisen, dass die Aussage wahr ist: (b) Heutzutage hat die Ungleichverteilung von Reichtum auf der Erde die zulässigen Grenzen überschritten. (a) stellt objektive Tatsachen fest, (b) drückt eine bloß subjektive, wenn auch vielleicht verbreitete Wertung aus." 3. Was charakterisiert gerechte Gesetze, und wie ist das Verhältnis zwischen Recht und Moral zu verstehen? 4. Recht und Moral setzen voraus, dass Personen frei sind. Ist diese vorausgesetzte Freiheit eine Illusion? Solche Fragen sollen zum Teil im Rückgriff auf klassische Texte aus der westlichen Philosophiegeschichte behandelt werden (u.a. Platon, Aristoteles, Thomas Hobbes, David Hume, Immanuel Kant). Zeitgenössische Philosophen wie Jürgen Habermas, Thomas Nagel, Ernst Tugendhat oder Bernard Williams werden ebenfalls einbezogen werden. | ||||
Literatur | Zur Vorbereitung: -Dieter Birnbacher, Analytische Einführung in die Ethik, 2. Aufl. Berlin: de Gruyter Verlag 2006. - Simon Blackburn, Denken, Darmstadt: Primus Verlag 2001, Kapitel 3 und 8. - Philippa Foot, <Tugenden und Laster> sowie <Moral, Handlung und Ergebnisse> beide in: dies., Die Wirklichkeit des Guten. Moralphilosophische Aufsätze, Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1997. - H.L.A. Hart, <Der Positivismus und die Trennung von Recht und Moral> (1958), in: ders., Recht und Moral, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1971, S. 5-57. - Detlef Horster, Rechtsphilosophie zur Einführung, Hamburg: Junius Verlag 2002 - Robert Kane, <Introduction: The Contours of the Contemporary Free Will Debates>, in: ders., (Hg.), The Oxford Handbook of Free Will, Oxford 2002. – Thomas Nagel, Die Grenzen der Objektivität. Philosophische Vorlesungen, Stuttgart: Reclam 1991. - Ulrich Pothast, <Einleitung> in: ders., (Hg.), Seminar: Freies Handeln und Determinismus, Frankfurt/M.: suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1978, S. 7-31. - Bernard Williams, Der Begriff der Moral. Eine Einführung in die Ethik, Reclam: Stuttgart 1976. - Peter Winch, Die Idee der Sozialwissenschaft und ihr Verhältnis zur Philosophie, Frankfurt/M.: suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1974 (Kap. II: <Das Wesen sinnvollen Verhaltens>). | ||||
Voraussetzungen / Besonderes | Der Kurs wird eine Mischung aus Vorlesung und Seminar sein. Leistungspunkte können durch Essays zu vorgegebenen und zu frei gewählten Themen erworben werden. | ||||
851-0125-03L | Forschungskolloquium für Mitarbeitende und Doktorierende ![]() Für Masterstudierende auf persönliche Einladung. | 0 KP | 1K | L. Wingert, M. Hampe, R. Wagner | |
Kurzbeschreibung | Es werden laufende Forschungsarbeiten von Doktoranden, Habilitanden und von Kollegen vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus werden vielversprechende philosophische Neuerscheinungen (Aufsätze und Monographien) studiert werden. | ||||
Lernziel | Es sollen Ideen und Argumente zu systematischen Problemen insbesondere in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, in der politischen Philosophie und in der Philosophie des Geistes geprüft und weiter entwickelt werden. | ||||
851-0125-52L | Grundprobleme der Bioethik Besonders geeignet für Studierende D-BIOL, D-CHAB, D-HEST, D-MATL, D-MAVT | 3 KP | 2S | L. Wingert | |
Kurzbeschreibung | In der Bioethik geht es v.a. um die Bewertung und Regelung technischer Eingriffe in das Leben. Es sollen normative Prinzipien für bioethische Entscheidungen geprüft werden, z.B. "Schütze die Würde des Lebenden!" oder "Respektiere die Selbstbestimmung der Person!". Auch sollen gesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Prozesse bedacht werden, die mit der Biotechnologie verbunden sind. | ||||
Lernziel | Dürfen Embryonen unter dem Aspekt selektiert werden, ob sie als Rettungsgeschwister geeignet sind, deren Zellgewebe einem schon geborenen anderen Kind durch Implantation das Leben retten kann? Soll die Forschung an Pillen erlaubt sein, die das menschliche Gedächtnis teilweise auslöschen und damit zum Beispiel traumatische Erlebnisse beseitigen können? Spricht wirklich mehr gegen Hirndoping als gegen Kaffeekonsum? Darf es Patente auf menschliche Stammzellen geben? Das sind Fragen der Bioethik. Der Kurs hat das Ziel, einige der wichtigsten bioethischen Fragen zu erforschen. Es sollen normative Prinzipien identifiziert werden, die oft faktisch bioethischen Entscheidungen zu Grunde liegen. Und es sollen überzeugende Prinzipien ermittelt werden. Zugleich sollen die Teilnehmer Kenntnisse erwerben über die Entwicklungen in zeitgenössischen Gesellschaften westlichen Typs (mit individuellen Grundrechten, kapitalistischer Marktwirtschaft und systematische wissenschaftlicher Forschung), die mit der Dynamik von Biotechniken zusammenhängen. | ||||
Literatur | Literatur zur Einführung: 1.Dieter Sturma/Bert Heinrichs (Hg.), Handbuch Bioethik, Stuttgart: Metzler 2015. 2. Bettina Schöne-Siefert, Grundlagen der Medizinethik: Stuttgart: Kröner 2007. 3. Tom L. Beauchamp/James Childress, Principles of Biomedical Ethics, 7th ed. Oxford: University Press 2013. 4. Oliver Müller, Formen der Technisierung des Gehirns, in: O.Müller, Zwischen Mensch und Maschine. Vom Glück und Unglück des Homo faber, Berlin: Suhrkamp 2010. 5. Helmut Dubiel, Tief im Gehirn, München: Kunstmann 2006. 6. Jürgen Habermas, Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik?, 4. erw. Auflage Frankfurt/M: Suhrkamp 2002. 7. Norman Daniels, When are health inequalities unjust?, in N.Daniels, Just Health: Meeting Health Needs Fairly, Cambridge 2008. | ||||
862-0002-17L | Forschungskolloquium Geschichte des Wissens (FS 2017) ![]() Nur für MAGPW Studierende, D-GESS und D-ARCH Doktorierende Das Kolloquium ist für MAGPW Studierende sehr empfohlen im 1. und 2. Studiensemester. | 2 KP | 1K + 1A | K. M. Espahangizi, M. Hagner, H. Fischer-Tiné, D. Gugerli, A. Kilcher, P. Sarasin, P. Ursprung, L. Wingert | |
Kurzbeschreibung | Im Rahmen des ZGW Kolloquiums setzen wir uns mit aktuellen Fragen, Problemstellungen und Perspektiven wissenshistorischer Forschung auseinander. | ||||
Lernziel | Die Veranstaltung soll in den Problemhorizont und die Methodenvielfalt des interdisziplinären Forschungsfeldes "Geschichte des Wissens" einführen. Wissen gehört zu den Existenzbedingungen moderner Gesellschaften und bestimmt in zunehmender Weise deren Entwicklung. Eine differenzierte Analyse der epistemischen, sozialen und kulturellen Entstehungs-, Erhaltungs- und Verfallsbedingungen von Wissen, ebenso wie die Auseinandersetzung mit dessen kulturellen und ethischen Resonanzböden nicht nur in den Wissenschaften, sondern auch in Kunst, Literatur, Technik, Alltagskultur usw. wird daher immer wichtiger. | ||||
Voraussetzungen / Besonderes | Kurzfristige Veranstaltungshinweise und Programmänderungen werden über den ZGW Newsletter kommuniziert, daher bitte auf www.zgw.ethz.ch/de/newsletter.html eintragen! Kreditpunkte können durch regelmässige Teilnahme und die Abfassung eines Essays (o.ä.m., Umfang: 5-7 Seiten) über das Thema eines der Vorträge erworben werden. Zusätzlich zu den Kolloquiumsterminen muss an einem weiteren Termin (nach Absprache anfangs Semester) ein vertiefendes Begleitseminar besucht werden (Dozent: Kijan Espahangizi). Es besteht die Möglichkeit zur parallelen kostenlosen Kinderbetreuung vor Ort. | ||||
862-0004-04L | Philosophisches Kolloquium (FS 2017) ![]() Anmeldung bei Prof. L. Wingert. | 2 KP | 1K | L. Wingert | |
Kurzbeschreibung | Es werden laufende Forschungsarbeiten von Doktoranden, Habilitanden und von Kollegen vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus werden vielversprechende philosophische Neuerscheinungen (Aufsätze und Auszüge aus Monographien) studiert werden. | ||||
Lernziel | Es sollen Ideen und Argumente zu systematischen Problemen insbesondere in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, in der politischen Philosophie und in der Philosophie des Geistes geprüft und weiter entwickelt werden. | ||||
862-0075-00L | Master-Kolloquium: Forschungskolloquium für Mitarbeitende und Doktorierende ![]() Nur für Geschichte und Philosophie des Wissens MSc. Persönliche Anmeldung bei Prof. L.Wingert | 2 KP | 1K + 4A | L. Wingert, M. Hampe, R. Wagner | |
Kurzbeschreibung | Doktoranden und Mitarbeiter berichten über ihre Forschungsprojekte. | ||||
Lernziel | Es sollen hauptsächliche Fragen von Forschungsarbeiten diskutiert werden und die Teilnehmer sollen mit Argumenten und Ideen zu systematischen Problemen der Philosophie vertraut gemacht werden. |