Silke Langenberg: Katalogdaten im Herbstsemester 2023 |
Name | Frau Prof. Dr. Silke Langenberg |
Lehrgebiet | Konstruktionserbe und Denkmalpflege |
Adresse | Konstruktionserbe u. Denkmalpflege ETH Zürich, HIT H 43.2 Wolfgang-Pauli-Str. 27 8093 Zürich SWITZERLAND |
Telefon | +41 44 633 69 77 |
langenberg@arch.ethz.ch | |
Departement | Architektur |
Beziehung | Ordentliche Professorin |
Nummer | Titel | ECTS | Umfang | Dozierende | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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052-0911-23L | Repair: Keep in Place This semester, the elective is offered in combination with a Design-Build seminar week in Davos on the Schatzalp. This course can only be taken in conjunction with participation in the Design-Build seminar week. A simultaneous enrolment in the design studio 052-1115-23L Architectural Design V-IX: Topic (T. Emerson) is recommended. Notice: The enrolment in the elective is open until 11.09.23. Please first wait for the enrolment and assignment to the design studio and seminar week. | 2 KP | 2S | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Complex constructions that are difficult to maintain and industrial manufacturing processes decrease the lifespan of objects not only in product design but also in architecture. Repairability is becoming less of a concern – replacement seems to be the norm. We need to rethink the way we build, starting already with the planning phase. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | In this course, we combine traditional topics of preservation with concepts of repair and FAB initiatives to raise awareness for sustainable thinking and action. Students will learn both traditional and digital methods as well as the basic building and material criteria for repair. The objective is not only the hands-on repair of a building part but especially to learn about the concepts of heritage preservation. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | The elective course will discuss and examine the reparability of constructions and building systems. Students will identify building parts in need of maintenance and subsequently develop a repair concept. In groups, they will carry out the repair under expert guidance or possibly with the aid of digital fabrication processes. The objective is to recognize and analyze mechanisms of deterioration and to propose adequate repair measures. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | Baier, Andrea u. a. (Hg.), Die Welt reparieren, Bielefeld 2016. Heckl, Wolfgang M., Die Kultur der Reparatur, München 2013. Krebs, Stefan u. a., Kulturen des Reparierens, Bielefeld 2018. Langenberg, Silke (Hg.), Repair. Encouragement to Think and Make. Berlin 2018. Stockhammer, Daniel (Hg.), Upcycling. Reuse and Repurposing as a Design Principle in Architecture. Zurich 2020. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
052-0913-23L | Denkmalpflege: Inventar des Provinziellen | 2 KP | 2S | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Im Rahmen des Kurses wird der in den vergangenen 50 Jahren ausserhalb der städtischen Ballungszentren entstandene Baubestand untersucht. Anhand von Publikationen und Exkursionen werden Gebäude in der Schweizer "Provinz" recherchiert und Informationen über die Hintergründe ihrer Entstehung gesammelt, um Tendenzen und Verknüpfungen zu erforschen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Die Studierenden erhalten Einblicke in praktische Methoden der Denkmalpflege. Durch den Perspektivenwechsel von der Stadt aufs Land sind die Studierenden aufgefordert, bestehende Bewertungssysteme und -prozesse kritisch zu hinterfragen und in der Gruppe zu diskutieren. Darüber hinaus ermöglicht das Erstellen eines «Inventars des Provinziellen», Tendenzen eines im fachlichen Diskurs oftmals übergangenen Baubestands zu erforschen und seine kulturgeschichtliche, soziologische und ökonomische Relevanz zu reflektieren. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Während Städte als kulturelle Zentren seit jeher Schauplatz wesentlicher Architekturströmungen und -diskurse sind, sind insbesondere in den letzten 50 Jahren auch grosse Bestände an ihren Rändern und darüber hinaus errichtet worden. Die Entwürfe der ländlicheren Regionen scheinen aufgrund ihrer Lage (geografisch, politisch, sozial, etc.) im Vergleich zur Stadt durch andere Anforderungen und Kräfte geprägt. Es stellt sich die Frage, ob dieser Baubestand als Konsequenz auch mit anderen Kriterien bewertet werden muss. Das Inventar bietet eine Grundlage, um diese Diskussion zu führen und Ideen für ein erweitertes Wertesystem zu überprüfen: Welche Typologien und Ausformulierungen sind anzutreffen? In welchem Kontext sind die Gebäude und Konstruktionen entstanden, welche Bewegungen und Narrative liegen ihnen zugrunde? Welche Werte sind vorhanden? Welche Bedeutung haben die Objekte aus gesellschaftlicher Perspektive? Der häufig negativ konnotierte Begriff «Provinz» ist bewusst gewählt und soll den Blick auf die zu Unrecht zu wenig beachteten, alltäglichen und gewöhnlichen Baubestände der letzten Jahrzehnte lenken und anregen, über ihre Relevanz zu reflektieren. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Voraussetzungen / Besonderes | Der Kurs richtet sich primär an Studierende des MAS ETH in Denkmalpflege und Konstruktionsgeschichte sowie des CAS ETH in Future Heritage. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kompetenzen |
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063-0911-23L | Denkmäler der Zukunft | 2 KP | 2V | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Die Denkmalpflege widmet sich der Erhaltung und dem Schutz historischer Bauten. Im Seminar werden denkmaltheoretische Positionen und Grundlagen der praktischen Denkmalpflege vermittelt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Neben der aktiven Teilnahme an den Diskussionen wird von den Studierenden die Auseinandersetzung mit einem selbstgewählten Thema oder Objekt verlangt, um eine eigene Position entwickeln und nachvollziehbar begründen zu können. Ziel ist dabei insbesondere die Förderung von Kommunikationskompetenzen und Diskussionskultur. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Für den verantwortungsbewussten Um- und Weiterbau des Bestandes ist die Kenntnis denkmaltheoretischer Positionen und Grundlagen der praktischen Denkmalpflege notwendig. Diese werden im Rahmen des Kernfaches anhand ausgewählter Schriften vermittelt und im Zusammenhang mit verschiedenen Gastbeiträgen diskutiert. Die Lehrveranstaltung widmet sich im Frühjahrssemester 2024 materiellen Objekten und immateriellen Erbebeständen von Minderheiten, Randgruppen und Menschen ohne Lobby und untersucht Inventare auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene. Denn neben der Erhaltung bereits ausgewiesener, ist auch die Auswahl und Inventarisierung zukünftiger Schutzobjekte eine der Kernaufgaben der Denkmalpflege und des Bundes. Ergebnis dieses Kurses ist ein individuell erstellter, schriftlicher Inventartext, der in eine Datenbank von Future Heritage eingegeben wird. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | LITERATURLISTE Monographien und Herausgeberbände: Brandt, Sigrid, Jörg Haspel und John Ziesemer, ICOMOS Deutschland/ Österreich/ Luxem-burg/ Schweiz (Hg.), Monumenta IV: Deutschsprachige Texte – vom Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 zum Europäischen Kulturerbejahr 2018, Berlin 2020. Dehio, Georg, Kunsthistorische Aufsätze. München 1914 Eidg. Kommission für Denkmalpflege (Hg.), Leitsätze zur Denkmalpflege in der Schweiz, Zürich 2007. Falser, Michael und Wilfried Lipp, ICOMOS Österreich (Hg.), Monumenta III: Eine Zukunft für unsere Vergangenheit. Zum 40. Jubiläum des Europäischen Denkmalschutzjahres (1975–2015), Berlin 2015. Franz, Birgit, Gerhard Vinken und Johanna Blokker (Hg.), Denkmal - Werte - Bewertung. Denkmalpflege im Spannungsfeld von Fachinstitution und bürgerschaftlichem Engagement, Holzminden 2013 (Veröffentlichung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V., Band 23). Huse, Norbert (Hg.), Denkmalpflege: Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten, München 1984. ICOMOS Deutschland/ Österreich/ Luxemburg/ Schweiz (Hg.), Monumenta I: Internationale Grundsätze und Richtlinien der Denkmalpflege, Stuttgart 2012. Martin, Dieter J. und Michael Krautzberger (Hg.), Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege. Einschliesslich Archäologie – Recht, fachli-che Grundsätze, Verfahren, Finanzierung, München 2006. Meier, Hans-Rudolf, Ingrid Scheurmann und Wolfgang Sonne (Hg.), Werte. Begründungen der Denkmalpflege in Geschichte und Gegenwart, Berlin 2013. Meier, Hans-Rudolf und Marion Wohlleben (Hg.), Bauten und Orte als Träger von Erinnerung. Die Erinnerungsdebatte und die Denkmalpflege, Zürich 2000. Petzet, Michael und Gert Mader (Hg.), Praktische Denkmalpflege, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1993. Petzet, Michael, ICOMOS Deutschland/ Luxemburg/ Österreich/ Schweiz (Hg.) Monumenta II: Denkmalpflege – Internationale Grundsätze in Theorie und Praxis, Berlin 2013. Ruskin, John, The Stones of Venice, 3. Bde., London 1851. Schmidt, Leo (Hg.), Einführung in die Denkmalpflege, Darmstadt 2008. Scheurmann, Ingrid und Hans-Rudolf Meier (Hg.), DENKmalWERTE: Beiträge zur Theorie und Aktualität der Denkmalpflege. Georg Mörsch zum 70. Geburtstag, Berlin 2010. Scott, Fred, On Altering Architecture. London 2007 Will, Thomas, Die Kunst des Bewahrens. Denkmalpflege, Architektur und Stadt, Berlin 2020. Wohlleben, Marion und Georg Mörsch, Georg Dehio und Alois Riegl - Konservie-ren, nicht restaurieren. Streitschriften zur Denkmalpflege um 1900, Basel 1988 (Bauwelt Fundamente 80) Hassler, Uta, Langfriststabilität. Beiträge zur langfristigen Dynamik der gebauten Umwelt, Zürich 2011 Grundlagen und Gesetzestexte: Stadt Zürich Hochbaudepartement, Amt für Städtebau, Denkmalpflege und Archäologie (Hg.), Schulhäuser der Stadt Zürich. Spezialinventar Archäologie und Denkmalpflege, September 2008 Stadt Zürich Hochbaudepartement, Amt für Städtebau (Hg.), Bauten, Gärten und Anlagen 1960 bis 1980. Inventarergänzung, August 2013 SR 451 Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz und die Denkmalpflege vom 1. Juli 1966 und die dazu gehörende Verordnung. Denkmalpflegegesetzgebung in den Heimatkantonen der Kursteilnehmenden. Die Kunstdenkmäler der Schweiz INSA – Inventare der Heimatkantone der Teilnehmenden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kompetenzen |
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079-0100-00L | Seminar Grundlagen Findet dieses Semester nicht statt. | 3 KP | 2S | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Das Seminar leistet eine Einführung in die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. Es vermittelt Methoden der Architektur- und Kulturwissenschaft, führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an archivbasierte Forschung heran und befähigt zur kritischen analytischen Auswertung der konsultierten Quellen. Formen der Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse sind ebenso Thema des Seminars. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Ziel des Seminars ist die Befähigung, Methoden der Architektur- und Kulturwissenschaft in der Begutachtung von Objekten der gebauten Umwelt anzuwenden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in die Lage versetzt, ein von ihnen ausgewähltes Bauwerk in Form eines denkmalpflegerischen Gutachtens zu würdigen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Eine wesentliche Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang mit dem gebauten Bestand ist die Fähigkeit, dessen Eigenschaften und Besonderheiten architekturwissenschaftlich erkennen und objektiv herausarbeiten zu können. Hierfür ist die Kenntnis wissenschaftlicher Methoden ebenso Voraussetzung wie die Fähigkeit, zielgerichtete Recherchen zu unternehmen und Quellenmaterial kritisch auszuwerten, um es produktiv in die Analyse einzubeziehen. Im Seminar widmen wir uns in einem ersten Teil der Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten auf dem Feld der Architektur- und Kulturwissenschaft. Damit legen wir die Basis für den zweiten Teil, in dem es um die eigenständige wissenschaftliche Würdigung eines individuell zu bestimmenden Bauwerks geht. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
079-0101-00L | Seminar Texte zur Denkmalpflege Findet dieses Semester nicht statt. | 3 KP | 2S | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | In dem Seminar werden ausgewählte Texte zur Architekturtheorie und Denkmalpflege gemeinsam gelesen und im Plenum diskutiert. Im Mittelpunkt stehen ausgewählte Schriften von John Ruskin, Gottfried Semper und Friedrich Nietzsche über Alois Riegl und Adolf Loos bis Walter Benjamin, Aleida Assmann und Peter Zumthor. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Vermittelt werden Fertigkeiten in der Lektüre komplexer theoretischer und literarischer Schriften zur Architektur und Denkmalpflege. Mit zunehmender Übung ermöglichen diese eine eigenständige Aneignung architekturtheoretischer und denkmalpflegerischer Inhalte. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Die für das Seminar vorgesehenen Schriften zur Architekturtheorie und Denkmalpflege liefern einen Überblick über die wichtigsten Theorien und Begriffe der Denkmalpflege. Ruskins Erzählweise der Architekturhistorizität, die Semper’sche Konzeption der Bekleidung und die Transformation der Mythologie Nietzsches wird genauso behandelt, wie Riegls Begriffe des Erinnerungs- und Gegenwartswerts oder Loos’ Schriften zur Architektur, die Benjanmin’sche Vorstellung der Aura und die Begriffe des Erinnerungsraumes von Aleida Assmann sowie der Atmosphäre Zumthors. Diskutiert wird jeder Text hinsichtlich Textaufbau, Begriffsgeschichte, Bildsprache, Verhältnis zur Dichtung und Literatur, Strategien der Theorie etc. Die Ebenen und Schnittpunkte zu identifizieren, die eine Theorie mit anderen Theorien verknüpft, kennzeichnet eine der Hauptaufgaben unseres Seminars. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | Georg Dehio, Kunsthistorische Aufsätze, München 1914. Uta Hassler/Winfried Nerdinger, Das Prinzip der Rekonstruktion, Zürich 2010. Norbert Huse (Hg.), Denkmalpflege: Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten, München 1984. Fritz Neumeyer, Quellentexte zur Architekturtheorie. Nachdenken über Architektur, München 2002. Ákos Moravánszky, Architekturtheorie im 20. Jahrhundert. Eine kritische Anthologie, Wien 2003. John Ruskin, The Stones of Venice, 3 Bde., London 1851. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
079-0150-00L | Denkmalrecht Findet dieses Semester nicht statt. | 2 KP | 1G | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Der Kurs arbeitet den rechtlichen Denkmalbegriff in seiner wichtigen Unterscheidung vom wissenschaftlichen Denkmalbegriff heraus und zeigt seine Einbettung und Wirkung im öffentlichen Baurecht auf. Zudem widmet er sich rechtlichen Schutzinstrumenten und Verfahren. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Neben der Herausarbeitung des rechtlichen Denkmalbegriffs macht der Kurs die Teilnehmenden mit den rechtlichen Schutzinstrumenten und Verfahren vertraut. Es ist ein zurückhaltender Einbezug der Teilnehmenden anhand praktischer Beispiele vorgesehen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Der erste Teil ist dem materiellen Denkmalrecht gewidmet: rechtliche Grundlagen und Qualifikation eines Objektes als "Denkmal", baulich-rechtliche Ästhetik und Baudenkmal, Schutzumfang sowie Voraussetzungen einer Unterschutzstellung. Im zweiten Teil werden die Verfahren behandelt: Zuständigkeiten der verschiedenen Behörden/Instanzen, Erfassen der Objekte, vorläufiges und definitives Schützen (insbesondere nach Schutzziel und Wirkung der verschiedenen Schutzinstrumente) und Rechtsmittelverfahren. Das formelle Denkmalrecht richtet sich, der praktischen Erfahrung des Referenten (Dr. Dominik Bachmann) entsprechend, nach dem Zürcher Recht, dessen Grundsätze aber auch in den im Detail zwar unterschiedlichen Denkmalschutzordnungen der anderen Kantone gelten. Auf diese wird punktuell und beispielhaft hingewiesen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
079-0200-00L | Nachhaltige Bestandsentwicklung | 3 KP | 2G | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Im Rahmen des MAS/CAS Seminars sollen unterschiedliche Wertbegriffe diskutiert und unterschiedliche Bewertungsansätze exemplarisch durchgespielt werden. Dabei werden die Bewertungskriterien verschiedener Interessensgruppen, beispielsweise der institutionellen Denkmalpflege, der Architekturschaffenden, der Immobilienwirtschaft oder der Bauherrschaft, eruiert und verglichen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Die Studierenden erhalten Einblicke in unterschiedliche Bewertungskriterien und -modelle. Durch verschiedene Übungen erlernen sie den aktuell von Abbruch und Ersatzneubau geprägten Umgang mit Bestandsbauten kritisch zu hinterfragen und welche Kenntnisse und Argumente notwendig sind, um in Diskussionen mit privaten oder institutionellen Bauherrschaften zu bestehen. Vermittelt werden neben denkmalpflegerische Bewertungskriterien, insbesondere Grundlagen der Lebenszyklusanalyse, Berechnungsmethoden zur Ermittlung von grauer Energie und Co2-Gehalt sowie auch Möglich- und Sinnfälligkeit von Wiederverwendung und Baustoff-Recycling. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Bei der Bewertung des existierenden Gebäudebestandes sind sehr unterschiedliche Ansätze zu beobachten. Während sich die institutionelle Denkmalpflege grundsätzlich an einem sehr breiten Wertekanon orientiert, bewerten Architektinnen und Architekten die Objekte vor allem nach baukünstlerischen, in letzter Zeit vermehrt auch ressourcenökonomischen Kriterien. Für die Immobilienwirtschaft scheint im Gegensatz dazu in erster Linie der Marktwert (nicht nur des Objektes, sondern vor allem des Baugrunds) entscheidend und für Bauherrschaften der Nutz- oder Wiederverkaufswert einer Liegenschaft. Während als Denkmal geschützte Bauten als kostbares kulturelles Erbe weitgehend anerkannt sind, gelten die grossen Bestände der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufig als unattraktiv und ihre Instandhaltung oder Ertüchtigung als kostenverursachende Zumutung. Doch sind es gerade diese Bestände, in denen grosses Potential liegt, da sie in aller Regel mehr Möglichkeiten zur Nutzung und Veränderung bieten oder zulassen als Schutzobjekte und ihr Abbruch – im besten Fall zur Wiederverwendung einzelner Bauteile – zumindest eine Option ist. Die Diskussion um Wert, Schutz und Erhaltung des existierenden Bestandes ist vielschichtig und muss auf unterschiedlichen Ebenen geführt werden. Neben den klassischen Schutzkriterien dürfen auch ökologische und ökonomische Überlegungen nicht ausser Acht gelassen werden. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kompetenzen |
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079-0250-00L | Denkmalpflege in der Schweiz | 2 KP | 2G | S. Langenberg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Historische Bauten und Orte sind nicht per se bedeutsame Teile des Kulturerbes. Sie werden es erst, wenn bestimmte Werte mit ihnen verbunden werden. Denkmalwerte sind so dynamisch wie die Gesellschaft, die sie hervorbringt. Die Vorlesung zeichnet die historische Entwicklung der Denkmalerkenntnis und der Denkmalpflege in der Schweiz seit 1798 nach. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Die Studierenden können die wichtigsten Akteur:innen der Schweizer Denkmalpflege benennen und Entwicklungen im Fachgebiet beschreiben. Sie erkennen methodische Ansätze und können sie in ihren historischen Kontext einordnen. Sie können in unterschiedlichen Arbeitssituationen die nötigen Grundlagen und Instrumente identifizieren und für ihre Tätigkeit nutzbar machen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Im 20. Jahrhundert gehen die wichtigsten Impulse zu Theorie und Praxis bei Restaurierungen von der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege aus, deren Denken und Wirken im Detail nachgespürt wird. Untersucht wird aber auch die Tätigkeit der Kantone, der privatrechtlichen Organisationen und der Hochschulen. Die Institutionalisierung der Denkmalpflege wird im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen analysiert, wobei auch die Evolution ihres Selbstverständnisses von einer patriotischen Bürgerpflicht im Zeitalter der Industrialisierung bis hin zur Denkmalpflege als Umweltschutz im Nachhaltigkeitsdiskurs des 21. Jahrhunderts beleuchtet wird. In der zweiten Semesterhälfte werden die heute in der Schweiz massgeblichen theoretischen Grundlagen, Akteur:innen und Instrumente vorgestellt und ihr Zusammenwirken exemplarisch erläutert. Zentrale Fragestellungen werden anhand von konkreten Fallbeispielen vertieft. Unter anderen kommen hier zur Sprache: die Restaurierung des Schlosses Chillon ab 1897; die Bergdorfsanierung von Vrin 1944; die Restaurierung der Augustinerkirche in Zürich 1958; die Kontroverse um die Rekonstruktion des Predigerchors in Zürich 1987; die Erweiterung des Stadtcasinos Basel (2016–2020); der Kampf um die Erhaltung mittelalterlicher Holzbauten im Kanton Schwyz (2000–2021). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kompetenzen |
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079-0251-00L | Digital Heritage | 3 KP | 2G | S. Langenberg, O. Kasap | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | Der Kurs legt den Fokus auf Konstruktionen, die mit Hilfe innovativer computergestützter Design- und Fertigungstechnologien gebaut wurden sowie auf die Herausforderungen, die mit ihrer Reparatur, Wartung und Erhaltung verbunden sind. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernziel | Anhand von Input-Vorträgen und Exkursionen in der Region Zürich erkunden die Studierenden neuartige Materialien, Konstruktionen und Bauprozesse im Zusammenhang mit kürzlich fertig gestellten Gebäuden, die mit computergestützten Methoden gebaut wurden. Sie werden aufgefordert, bestehende Theorien und Methoden der Konservierung kritisch zu betrachten und in Gruppen die Beziehung zwischen den heutigen digital hergestellten Konstruktionen und den zukünftigen Herausforderungen in der Disziplin der Denkmalpflege zu diskutieren. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhalt | Computergestütztes Design und digitale Fertigung haben in den letzten zwei Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen – auch in der Architektur. Der Einsatz von Fertigungswerkzeugen wie Roboterarme und 3D-Drucker, die über algorithmische Skripte computergesteuert werden, erlaubt die Konstruktion geometrisch komplexer Gebäudeteile und die Optimierung der Materialien und strukturellen Gestaltung. Gebäude, die mittels solcher Technologien konstruiert wurden, zeichnen sich durch experimentelle Verbundwerkstoffe, Konstruktionsdetails, Planungs- und Herstellungsverfahren aus. Sie sind das Ergebnis interdisziplinärer Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Industrie. Die daraus entstandenen Innovationen gehen Bauweisen voraus, die in naher Zukunft alltäglich sein werden. Daher ist es entscheidend, solche neuartigen Konstruktionen insbesondere auf ihre Dauerhaftigkeit und Reparierbarkeit genau zu beobachten und die Bauprozesse zu dokumentieren. So können mit dem Erhalt des zukünftigen Gebäudebestands verbundene Herausforderungen frühzeitig erkannt und Lösungsansätze entwickelt werden. Die Schweiz und insbesondere Zürich hat sich zu einem wichtigen Innovationsstandort im Bereich der digitalen Fabrikation in der Architektur entwickelt. Die Relevanz von digital gebauter Architektur als Kulturerbe wird anhand von Exkursionen und Inputvorträgen diskutieren. Die Diskussion wird um die kritische Betrachtung der bestehenden Erhaltungstheorien und -praktiken in Bezug auf digitale Innovation in Architektur und Bauwesen erweitert. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kompetenzen |
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