Ruth Harder: Katalogdaten im Frühjahrssemester 2021

NameFrau Dr. Ruth Harder
Adresse
Sprachenzentrum
Rämistrasse 71
8006 Zürich
SWITZERLAND
DepartementGeistes-, Sozial- und Staatswissenschaften
BeziehungDozentin

NummerTitelECTSUmfangDozierende
851-0812-08LHeureka V: Staatsformen in der gesellschaftlichen Debatte in der Antike und heute2 KP2VC. Utzinger, M. Amann, B. Beer, A. Broger, F. Egli Utzinger, R. Harder
KurzbeschreibungEine Vorlesungsreihe zur Antike und ihrer Rezeption
LernzielDie Studierenden lernen antike Staatsformen verschiedener Epochen (athenische Demokratie, römische Republik und römischer Prinzipat) und den gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen und technischen Kontext ihrer Entstehung kennen. Sie erhalten einen Einblick in einen theoretischen Diskurs, der von der Antike bis in die Gegenwart reicht. Schon in der Antike versuchten Philosophen und Wissenschaftler wie Platon und Aristoteles in die gesellschaftliche Debatte einzugreifen und ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen (Verhältnis von Modell und Realität).
Die Teilnehmenden reflektieren anhand von literarischen und materiellen Quellen über die Nachwirkungen in vormodernen und aktuellen Verfassungsdiskussionen. Dabei analysieren sie auch Kunst und Architektur als Mittel der politischen Propaganda. Sie erkennen, dass architektonische Formen ausgehend von der Antike in modernen Staaten wieder als Propagandamittel verwendet wurden und werden.
Die Studierenden können in aktuellen Verfassungsdiskussionen begründet Stellung beziehen, indem sie antike und moderne Entwicklungen und Argumente kennen.
Detaillierte Beschreibungen finden sich auf dem Poster (www.uzh.ch/latinum) und werden auch zu jedem Modul schriftlich abgegeben.
InhaltUnsere Kultur und wissenschaftliche Tradition haben eine lange Geschichte.
In der aktuellen Heureka-Reihe soll diese Kultur ausgehend von der Analyse der verschiedenen Staatsformen und der gesellschaftlichen Diskussionen beleuchtet werden. Insbesondere soll der Bezug zur heutigen Gegenwart mit ihren aktuellen staatspolitischen Fragen hergestellt und die Verwurzelung der modernen Diskussionen in der Antike aufgezeigt werden.
Dabei geht es auch um die enge Verflechtung wissenschaftlicher und technischer Entwicklungen und politischer Systeme: Die Entstehung der Demokratie im antiken Athen ging mit einer kulturellen und wissenschaftlichen Vorreiterrolle dieser Stadt einher. Die frühen Naturwissenschaften entwickelten sich parallel zur ersten Demokratie, wurden aber in der folgenden Krisenzeit von der Demokratie bedroht. Heutige Technik (z.B. facebook-Algorithmen) gefährdet umgekehrt die Demokratie.
Wie gehen wir damit um, dass in Diktaturen wissenschaftlich und ökonomisch identifizierte Handlungsfelder, wenn sie politisch anerkannt sind, sofort umgesetzt werden, wie sich aktuell an Chinas Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zeigt? Naturwissenschaft steht immer im Wechselspiel mit den politischen Systemen und der gesellschaftlichen Matrix, in die sie eingebettet ist.
Veränderungen in der Staatsform können also nie isoliert betrachtet werden. Beispielsweise veränderten materialtechnische Entwicklungen im Heer mehrfach die Truppenzusammensetzung und bewirkten eine Machtverlagerung in der Politik und Gesellschaft.
Die Vorlesungsreihe gliedert sich in sechs thematische Module (1-6):
Sitzung 1-2 (Modul 1): Alle Macht dem Volk? Athenische und moderne Demokratie
Sitzung 3-4 (Modul 2): Fort mit dem König - die römische Republik
Sitzung 5-6 (Modul 3): Ein starker Mann muss her - die römische Kaiserzeit
Sitzung 7-8 (Modul 4): Im Zeichen des Kreuzes - der Aufstieg des Christentums
Sitzung 9-10 (Modul 5): Jetzt sprechen die Philosophen - antike und moderne Staatsutopien
Sitzung 11-12 (Modul 6): Die Macht der Bilder - Bilder der Macht
Sitzung 13: Lernzielkontrolle