Martina Koll-Schretzenmayr: Katalogdaten im Frühjahrssemester 2020

NameFrau Dr. Martina Koll-Schretzenmayr
Adresse
Inst. f. Raum- u. Landschaftsentw.
ETH Zürich, HIL H 33.3
Stefano-Franscini-Platz 5
8093 Zürich
SWITZERLAND
Telefon+41 44 633 29 47
E-Mailschretz@ethz.ch
DepartementBau, Umwelt und Geomatik
BeziehungDozentin

NummerTitelECTSUmfangDozierende
103-0428-02LPlanerisches Entwerfen und Argumentieren
Nur für Master-Studierende, ansonsten ist eine Spezialbewilligung des Dozierenden notwendig.
6 KP4GM. Nollert, M. Koll-Schretzenmayr, T. Lannuzel
KurzbeschreibungEntwerfen und Argumentieren sind zwei essentielle Bestandteile des planerischen Handelns. Das Entwerfen als Erkundungs- und Testinstrument für mögliche Handlungsoptionen, aber auch für das Auffinden der zentralen Fragestellungen. Das Argumentieren, um vorgeschlagene Entscheidungen innerhalb des Planungsprozesses kommunizieren und raumbedeutsame Akteure für diese gewinnen zu können.
LernzielZiel der Vorlesung ist es, die Grundkenntnisse planerischen Entwerfens und Argumentierens zu vermitteln. Hierbei werden anhand eines praktischen Fallbeispiels insbesondere ihre Besonderheiten in der Raumplanung wie auch die Verbindungen zwischen Entwerfen und Argumentieren herausgearbeitet.
Dies soll die Studierenden einerseits dazu befähigen ihre Entscheidungen mit verschiedenen Techniken der Argumentation zu untermauern, um klar verständliche und überzeugende Argumentationen zu erarbeiten und erfolgreich zu kommunizieren. Dazu gehört neben dem adäquaten Umgang mit den Kodierungsarten Wort, Bild und Zahl auch der Umgang mit den für die Raumplanung typischen Unsicherheiten.
Anderseits soll in dieser Vorlesung das grundsätzliche Verständnis für das besondere und unkonventionelle Instrument des Raumplanerischen Entwerfens vermittelt und anhand unterschiedlicher Fälle auch trainiert werden. Neben der Entwicklung eines „Gespürs“ für das Entwerfen in der Raumplanung und dem Umgang mit unterschiedlichen Massstabsebenen von nationalen Zusammenhängen bis hin zur Überprüfung der grundsätzlichen Bebaubarkeit im Massstab der Architektur soll nicht zuletzt auch die Wahrnehmung ausschlaggebender Kriterien für den möglichen Einsatz bzw. die Anwendung des raumplanerischen Entwerfens an sich geschult werden.
SkriptDie Unterlagen zur Vorlesung werden auf Moodle
Voraussetzungen / BesonderesRaumplanerisches Entwerfen ist ein Test- und Erkundungsinstrument. Oberstes Ziel ist die Erlangung gesicherter Aufschlüsse als Grundsubstanz für belastbare und konkrete Handlungsempfehlungen bei schwierigen und unübersichtlichen Aufgaben. Das Ziel dieser Erkundungsphase ist es aber keinesfalls, eine unmittelbare Umsetzung in die Realität zu bewirken.

Auch wenn aktuelle Probleme und Fragestellungen in der Dimension der räumlichen Planung gelegentlich Gemeinsamkeiten aufweisen, so unterscheiden sich in der Regel – insbesondere in Europa – die Räume und ihre Gemengelagen in ihrer physischen Ausprägung jeweils erheblich voneinander. Wenn im Falle schwieriger und unübersichtlicher Fragestellungen Patentlösungen und allgemeine Standards nicht mehr helfen, bedient sich die moderne Raumplanung des erkundenden Entwurfes.

Im Gegensatz zum „Entwurf nach Programm“ mit dem der Städtebau und die Architektur gestalterische Ideallösungen suchen, arbeitet die Raumplanung mit weiter gespannten, teilweise sogar offenen Aufgabenstellungen. Im Sinne der Erlangung gesicherter Befunde nutzt die Raumplanung hierbei alle erdenklichen Spielräume und Freiheiten.

Nicht jeder Fall und jedes Problem der räumlichen Planung geben Anlass zu einer entwerferischen Überprüfung. Häufig besteht die Schwierigkeit vielmehr darin, nicht nur den Entwurfsperimeter, sondern auch die geeignete informelle Vorgehensweise zu bestimmen. Auch die Frage der Maßstäbe ist nicht unbedingt identisch mit denjenigen von Regional- oder Stadtplanung. Die mögliche Überprüfung einer grundsätzlichen Überbaubarkeit im Maßstab der Architektur ist ebenso möglich.