Zwischen Kosmos und Chaos: Gottfried Sempers Architekturtheorie
Die Vorlesung diskutiert Gottfried Sempers komplexen Zugang zur Architektur als der vom Menschen geschaffenen «kleinen Welt» in einer globalen Perspektive, die Geschichte und Gegenwart zwischen kosmologischer Totalität und chaotischer Fragmentierung rahmt.
Lernziel
Kenntnis von Sempers Theorie und Praxis im disziplinären Kontext des Historismus des 19. Jahrhunderts und des heutigen Architekturdiskurses.
Inhalt
Die Attraktivität von Sempers Architekturtheorie liegt nicht zuletzt darin, dass er die um die Mitte des 19. Jahrhunderts popularisierten Weltkunstgeschichten durch vielfältige disziplinäre Anleihen von der Anthropologie bis zur Ästhetik und unter Einbezug von Natur- und Sprachwissenschaften, Physiologie und Psychologie, Kunst und Industrie sprengt. Parallel dazu verknüpft er das kleinste Objekt und Detail mit dem grössten Monumentalbau und thematisiert architekturphilosophische Fragen wie die nach dem Verhältnis von Natur und Kultur, dem Universellen und dem Lokalen, dem Materiellen und dem Immateriellen, Körper und Seele, Bild und Sprache, Kunst und Interpretation. Dabei provoziert seine globale Perspektive politische Fragen nach dem Verhältnis von Identität und Fremdheit, des Westens zum Rest der Welt.
Voraussetzungen / Besonderes
Hinweis: Dies ist ein Kernfach. Es kann während der gessamten Ausbildung nur einmal belegt/bestanden werden. Bitte vor Belegung prüfen!
Leistungskontrolle
Information zur Leistungskontrolle (gültig bis die Lerneinheit neu gelesen wird)